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hier beisammen. Ihr Ja und Amen macht den Zuruf zu einer wahrhaftigen Stimme aus der Gemeine an die Gemeine. Und das war ja auch die Absicht der Unterschriften.

 Es ist zwar hie und da ein Zweifel geäußert worden, ob wol auch alle und jede Unterschriften aus dem Herzen gestoßen seien. Man wüßte aber wahrlich nicht, was in aller Welt einen Mann, der nicht Lust hatte, zur Unterschrift dieses Zurufs bewogen haben sollte. Vielleicht darf man im Gegentheil annehmen, daß gerade diese Unterschriften eine seltene Uebereinstimmung der Seelen beurkunden und zwar eine noch zahlreichere, als es scheint. Denn das stumme Ja und Amen derer, die nicht unterschreiben konnten, ist vielleicht eben so zahlreich oder gar zahlreicher, als das laute derer, die unterschrieben haben. Hier ist Beweis, daß auch in dieser Zeit der Verwirrung und Vereinzelung, die nur im Verneinen der alten Wahrheit gemeinsam handeln zu können scheint, einmüthiges und einhelliges Zeugnis für die alte Wahrheit möglich nicht allein, sondern auch von Gott geschaffen und vorhanden sei.

 ND. 24. September. 1845.

W. L.