Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/124

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bereit sei, jährlich auf 40 fl. zu Gunsten der Intercalarcasse zu verzichten, um der armen Gemeinde die Last des ihr obliegenden Pfarrhausbaues zu erleichtern, und daß sie zu Löhe das beste Zutrauen hege, da er während einer Reise ihres seitherigen Pfarrers die Geschäfte der Pfarrei zur größten Zufriedenheit der Pfarrkinder versehen habe. Doch auch dieser Versuch war vergebens, und Löhe wieder in die Ungewißheit des Wartens zurückgeworfen. „Was weiter mit mir sein und werden wird“, schreibt er an seinen Freund Kündiger, „hat Der in Händen, der die Welt, warum also nicht auch meine Kleinigkeiten, auf’s Beste verwaltet. Will’s im Aufschauen zu Ihm noch auf dreien Wegen versuchen:

a. Der E-r Pfarrer hat zwar zu andern gesagt, ich sei ihm zu mystisch und zu wohlfeil. Er kann mir’s selbst auch sagen, ich schreib’ ihm.
b. B. in W. braucht einen wohlfeilen Vicar, wenn er nicht schon einen hat. Müller soll mich ihm offerieren. Wird’s nichts: Deo Gratias!
c. Gestern war ich in Nürnberg und besuchte auch meinen Freund Bäumler, der bei Seidel Vicar ist, der redete mir zu, mich ums heilige Kreuz bei Nürnberg zu melden. Ich sagte: ‚Red’ mit Deinem Decan, ob ich nicht nach Verbotenem lange, und schreibe mir.‘

 „Du siehst, mein Bruder, ich gehe dem Herrn von allen Seiten entgegen, vielleicht begegnet er mir auf keinem meiner Wege, auf seinem wird er mir ja begegnen. Ich laufe aus von der Welt, mein Ziel ist Himmelskron, mein Weg ist meine Wahrheit und mein Leben, nämlich Jesus.“

 Doch auch von diesen drei Thüren, durch deren eine wenigstens Löhe in die amtliche Wirksamkeit einzutreten hoffte, that sich ihm keine auf.