Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/132

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Divitibus ergo ac potentibus liberisque ac servis aequalem sanctae exhortationis exhibuit disciplinam, ut nec divites adulando demulceret, nec servos vel liberos districtione praegravaret, sed juxta apostolum omnibus omnia factus est, ut omnes lucrificaret.‘ Mögen diese Worte eine Beschreibung meiner eigenen Art und Weise sein! Uebrigens suche ich nicht blos das Gefühl zu erregen, sondern bin überzeugt, daß Denken, Wollen und Empfinden d. i. das ganze Wesen des Menschen durch Gottes Geist wiedergeboren, durchdrungen, geheiliget werden muß, und dazu möcht’ ich durch Alles, was ich thue und rede, mitwirken.

 „Es sei genug! Genug von dem, was ich will. Nur noch eine Bitte werde hier offenbar – die Bitte zu Gott:

 ,Daß sein guter gnädiger Wille durch das Verhältnis, in welches ich zu Ihnen trete, beiderseits an uns und der Gemeinde zu aller Seligkeit geschehen möge. Denn wie geschrieben steht, ist ja der Gottes-Wille – unsre Seligkeit!‘

 „Dazu diese Bitte an Sie, hochehrwürdiger Herr und Bruder. Ich habe Sie bei meinem vorletzten Besuch mit Rührung von der Kraft des Gebetes reden hören. O, so beten Sie heute noch einmal für mich, daß Gott um Christi willen mir einen reichen Ordinationssegen verleihen möge.

 „Gott gebe, daß ich Sie hinfort kindlich wie ein Sohn, und Sie mich wie ein guter Vater lieben mögen.

 „In treuer Liebe

Ihr
cand. ordinandus 
Wilh. Löhe.“ 

 25. Juli 1831.