Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/170

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sei’s alt und fliehe hin; unser Fels, Christus und Sein Wort werden gewiß stehen bleiben, zugänglich auch für mich und Dich. Wenn wir dies Jahr sterben, so mögen wir, dies ist mein Wunsch, hinter’m Tod ein gnädiges Antlitz unseres Richters und Heilands und im Tod den reichen Trost der Schrift haben. Christus ist unser Leben, und Sterben ist unser Gewinn. Ade, Welt, Ade!

 „Schreib bald wieder, Bruder P., damit ich mich mit Dir meines Heilands freue.

 Friede der Versöhnung!

 Dein treuer Bruder

 W. Löhe,
 in Kirchenjammeritz und Lobitz.“




Kirchenlamitz, am 10. Mai 1832.

 An K.

 „Mein lieber Bruder!

 „Zank nicht, daß ich so lange nicht geschrieben habe, ich habe oft für Dich zu unserm Gott geseufzt, und Er wird mich erhört haben.

 „Unser Bibelverein geht unter Gottes Segen weiter, Gott fördert auch den Deinen. Amen. – Du hältst ungestört Missionskränzchen. Dank Gott! Ich darfs nicht, aber die Sache geht dennoch fort. Hier sitzt mir der Landrichter wie ein böser Engel auf dem Hals, und ich habe zu Ostern ein Rescript voll Schimpf und Drohung vom Consistorio erhalten, ohne mich verantworten zu dürfen; denn es wird nicht gesagt, daß ich etwas Unrechtes gethan habe, sondern nur der Fall gesetzt. Klingt hart, ist aber für mich harten Kopf schon gut.