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 „Jetzt leb wohl. Der HErr sei Dein Schild und Dein sehr großer Lohn! Amen.

 Kirchenlamitz, den 28. Februar 1833.

Dein Bruder W. Löhe.“ 




 An P.

 „Mein Bruder!

 „In Eile schreib ich Antwort auf Deinen letzten Brief. Mit der Bibelsache stehts bei uns wie mans nimmt. Einen Bibelverein haben wir, wie Du weißt, haben unsere erste Jahresrechnung herum – circa 100 und etliche Bibeln verbreitet – ich privatim noch mehr. In den letzten paar Wochen wurden allein 36 bei mir bestellt. Aber mehr kann ich nicht sagen. Blos meine Jünglinge, unter denen recht bekehrte Herzen sind, die sind eifrig.

 „Es geht aber mit der Bibel- wie mit der Missionssache. Ich gebe den Leuten kein gutes Wort. Ich mische zuweilen in die Predigten etwas und überlasse es dem freien Willen der Leute, zu geben oder nicht. Wollte ich sie darum anreden, so würden sie mir zu Gefallen gerne mehr geben. Indeß habe ich im Juli 11 fl. und im verwichenen Februar 19 fl. an Naumann geschickt. Gebetet wird vielleicht mehr für die Sache denn anderwärts. Missions- und andere Versammlungen halt ich nicht. Bin Vicar – um des Evangeliums willen sub curatela Decani – unter’m Auge eines Landrichters, der blos die Constitution im Auge hat, nebenher Haß gegen Ihn im Herzen.

 „Dennoch geht es sehr gut. Die Kirchen werden von der ganzen Gegend her besucht. Die Jünglinge und Jungfrauen kommen in Haufen zu mir – dagegen hat der Landrichter nichts, sind Kinder von ihm selbst eifrig dabei (wie er denn selbst mich