Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/182

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ist, daß vorigen Sonntag Befehl kam, ich solle in vier Wochen die Gemeinde verlassen. – Ich kann nicht Alles herschreiben, ich bin müde, davon zu reden. Aber Eins weiß ich, daß ich nicht um des Uebels willen leide, sondern um des willen, welcher für mich leidend auch mir die Verheißung gegeben hat, daß ich ihm darin einigermaßen folgen soll. Ich habe Frieden inwendig und Muth. Auch von der Gemeinde hat Niemand den HErrn verläugnet, sondern es geht besser als zuvor. Nur Eins thut uns beiderseits weh – das Scheiden. Mein alter Herr wehrt sich stark, mich ziehen zu lassen; aber es ist alles zu fein angefangen von Seiten der Feinde, als daß es etwas helfen könnte sich zu wehren.

 „Es kann durch unsere Bemühung für die Mission die Missionsfrage auf’s Tapet kommen, und es wird wohl Zeit werden, daß, wer Matth. 28, 19. 20 für Gottes Gebot hält, sich rühren muß. – Unsere Geschichten hier werden wahrscheinlich auch auf andere Orte rückwirken.

 „Der lebendige Christus ist heut so wenig geliebt, als ehedem. Wo sich’s regt, da ist der Teufel los. Aber es komme, wie es wolle, so bleib ich meines HErrn und meine Zunge in Seinem Dienst. Bin ich ein Messer, so will ich in Gottes Namen schneiden – und der HErr übergieße das Messer sammt den Wunden mit Balsam Seiner Stärkung. Sein herrlicher Name sei ewiglich gepriesen.

 „Leb wohl. Der Herr sei mit Euch Allen und mit mir.

W. Löhe.“