Schlüßlich bemerkt der Unterzeichnete, daß gegenwärtig auch nicht mehr drei oder vier Personen an Einem Ort für benannten Zweck arbeiten. Ein Jedes thut in seinem Hause, wozu es sein Herz treibt. So ist auch der Schein von einer andern als Privat-Unterstützung weggefallen.
„Mit schuldiger Hochachtung verharrt
Eines königlichen Landgerichts
u. s. w.
Inzwischen hatten sich aber auch die kirchlichen Behörden schon ins Mittel gelegt, und ein Rescript jagte nun das andere. Bereits unterm 26. November 1833 war das Decanat Wunsiedel aufgefordert worden, über das zur Notorietät gewordene pietistische Treiben des Privatvicars Löhe zu Kirchenlamitz, dessen Benehmen Einschreitungen nothwendig zu machen scheine, schleunigst Bericht zu erstatten. Nun aber, am 19. Januar 1834, lief ein decanatliches Schreiben folgenden Inhalts beim Pfarramt Kirchenlamitz ein.
d. d. Bayreuth, 11. Jannar c.
u. s. w.
„Da übrigens schon der bis jetzt ermittelte Stand der Dinge eine baldige Entfernung des Vicars Löhe von Kirchenlamitz erfordert, so hat das k. Decanat den Decan und ersten Pfarrer Sommer zu Kirchenlamitz einstweilen hievon mit dem Anhang in Kenntnis zu setzen, daß von ihm selbst zur Beruhigung der aufgeregten Gemüther in der seiner geistlichen Obhut anvertrauten
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 1, 2. Auflage). Gottfried Löhe, Nürnberg 1874, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_1_(2._Auflage).pdf/195&oldid=- (Version vom 1.8.2018)