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Kirchenlamitz, 26. Februar 1834. 

 „An den Fleischbänken dahier wurde heute ein schriftlich verabfaßter Anschlag folgenden Inhalts gefunden:

„Wer die Feder gespitzt hat und Urheber war des Pfarrer Leh, ist ein selbst Mörder an seiner Seele er ist karaker Loß, ein verdorbener sittenloser aufbralischer Mensch, er verneune unsern Heiland seine Wunden, wirde Gott ein Vergelder sein, so würde er ihm morgen sein Brod nehmen, es wird sich aber bei der letzten Todes Stunde geben, was er gethan hat, es geht Gewald vor Recht unverlöschlich wird es sichs aufbewahrt was geschehen ist zu dieser Zeit in hundert Jahren wird man es wieder finden und die Ursaecher werden erkannt werden.“

 „Derselbe wird sich daraus überzeugen, daß der von ihm ausgestreute Same keine guten Früchte bringen wird, dem Landgericht aber auch nicht verargen, wenn das bisher Geschehene näher untersucht und der königlichen Regierung Bericht darüber erstattet wird.

Hochachtungsvoll 
Königl. Landgericht. 
B. 


 Darauf erwiderte Löhe, ehe er sich persönlich bei dem Landrichter verabschiedete, noch Folgendes:


Kirchenlamitz, 26. Februar 1834. 

 „Königliches Landgericht!

 „Der gehorsamst Unterzeichnete erkennt mit Dank die gütige Gesinnung, mit welcher das königl. Landgericht ihm den Inhalt des an der Fleischbank angeschlagenen Zettels mittheilt. Auch ich erkenne darin nichts Gutes, viel weniger eine Frucht der von mir ausgestreuten reinen Lehre, wohl aber eine unreife Frucht