königliche Pfarramt folgendes Schreiben des Vertreters der Gemeindebevollmächtigten von Kirchenlamitz mittheilte.
Praes.:
Königlicher Landrichter B. Prot.: Thierfelder. |
„Der Vorsteher der Gemeindebevollmächtigten dahier
erklärt:
„Der vormalige Herr Vicar Löhe, der hier eine Zeitlang gewesen, aber wegen Verbreitung des Pietismus von hier entfernt worden ist, ist wieder hier eingetroffen, und will, wahrscheinlich von seinen Anhängern eingeladen, morgen predigen.
„Die hiesige Gemeinde hat schon früher ihre Meinung darüber ausgesprochen, ich habe daher von vierzehn Gemeindebevollmächtigten den Auftrag erhalten, dagegen Verwahrung einzulegen, denn die bisherigen Erfahrungen haben bewiesen, daß der Herr Vicar Löhe überall stört und aus diesem Grund auch anderwärts, wie z. B. in Nürnberg etc., viele Veranlassung zu Unfrieden gegeben hat.
„Es ist vorauszusehen, daß auch hier wieder der mit Vorsicht und Klugheit herbeigeführte Friede, der auch früher hier gestört worden, vielleicht mehrere Gemeindeglieder von neuem entzweit (sic).
„Ich glaube daher aufgerufen zu sein, dem Landgericht hievon Anzeige machen zu müssen.
„Ich bemerke dieserhalb:
- 1. daß ich weiß, daß die Anhänger des Herrn Vicar Löhe,
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 1, 2. Auflage). Gottfried Löhe, Nürnberg 1874, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_1_(2._Auflage).pdf/221&oldid=- (Version vom 1.8.2018)