Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/270

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zu reisen. Magst Du nicht am nächsten Weihnachtsfeste in der evangelischen Kirche zu Jerusalem in deutscher Zunge über das Evangelium von der Geburt Christi predigen; magst Du nicht Deine Reise in Angelegenheiten des Missionswesens mit unserer Reise vereinen? – Bald nach Ostern oder doch an Pfingsten des nächsten Jahres sind wir mit seiner Hilfe gesund wieder hier im Lande und predigen von dem Namen des Herrn und aller Seiner Güte. – Antworte mir bald, mein lieber Löhe.

 „Wir gehen, so der Herr will, von Wien auf der Donau hinab nach Constantinopel, von da nach Smyrna, Beirut, Joppe, Jerusalem u. s. w. Die Kosten für eine Person können sich wohl auf und über 1000 fl. belaufen, wiewohl mir ein wohlunterrichteter Mann einen Anschlag machte, der geringer war.

 „Der Herr segne Dich und behüte Dich. Sein Geist sei mit Deinem Geiste. In Seiner Liebe treu verbunden

Dein 
G. H. v. Schubert.“ 




 Auch hier in Altdorf war Löhe schriftstellerisch thätig, und die Frucht dieser Thätigkeit war sein Schriftchen, betitelt: „Einfältiger Beichtunterricht für Christen evangelisch-lutherischen Bekenntnisses.“ Was ihn zur Abfassung dieses in Tractatform erschienenen Schriftchens bewog, sagt er in einem Brief an einen Freund: „Ich werde für mein Landvolk einen kurzen Beichtunterricht abfassen, sowie einige andere Arbeiten hinter mir liegen. Denn unter etwa 150 Beichtkindern, die ich habe, haben bisher nur zwei ganz nothdürftig sagen können, was sie in der Beichte wollen. Ich examiniere alle meine Beichtkinder, ach welche Schätze finde ich da, ausgeleerte θησαυροί. – Ach,