Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/297

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Mutterherz, die zukünftigen Tage eines ihrer Kinder verschönert und erleichtert zu wissen, so dürfen Sie wohl glauben, daß dies bei mir in ganz besonderem Grade der Fall ist. Mein Wilhelm ist der letzte meiner Kinder, für den ich noch die Sorge um eine Gehülfin im Herzen trug! Mein Herr und Gott hat diese meine Sorge gesehen, dies mein Gebet, das unzähligemal zu Ihm emporseufzte, gehört, und dieser Kreis meiner Sorgen ist geschlossen, und Ihm bringt mein Herz dafür Ruhm, Preis und Dank! Sollte ich dies nicht thun mit überschwänglichem Herzen?

 „Helene, die jüngste nun meiner Töchter, bringt und muß ja meinem Hause Segen bringen! Sie ist eine fromme Tochter, und das ist die edelste Zierde, die sie haben kann! Sind Sie versichert, daß ich schon früher, wie viel mehr noch jetzt Helene herzlich liebe, es soll die Freude meines Alters sein, wenn ich sehe, daß sie fröhlich und glücklich in dem Besitz meines Sohnes ist. Sie hat sich mir empfohlen und ist mir nahe gelegt. Was im Glauben angefangen worden, wird auch im Glauben enden. Der Zielpunkt unserer Kinder ist ein ewiger! Lassen Sie uns ihnen voran gehen, auf daß wir dereinst mit der Schaar der Unsern gekleidet in Gerechtigkeit und Reinigkeit erfunden werden als Auserwählte vor dem Throne Gottes. Lassen Sie uns täglich vor Ihm uns vereinigen in Bitte, Gebet und Fürbitte! Er wird unseren Kindern geben, was sie bedürfen an Leib und Seele. Unser Vertrauen sei fest und unwandelbar, denn Er ist ein Schatten in der Hitze, eine Zuflucht im Ungewitter! Preis Ihm ewiglich. Amen!

 „Meinen Sohn sollte ich billiger Weise auch Ihnen empfehlen zu mütterlicher Liebe und Treue. Aber brauche ich denn da zu bitten, wo schon im Voraus gewährt ist? Halten Sie ihn ferner Ihrer Liebe und Gewogenheit werth, vergessen Sie mich Mutter, sammt meinen übrigen Angehörigen nicht! Helene,