Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/299

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zerbrachen. Da es nun mir vorschwebte, den HErrn damit zu verherrlichen, daß ich beweibt Ihm treu und in der Kraft des Amtes verharrete, und ich wünschte, an meinem Beispiel zu beweisen, daß die Ehe eine Ordnung Gottes, dem Amte, weil dem Charakter des Pfarrers, Vortheil bringt; so war eine Wahl zu treffen für mich keine Kleinigkeit, zumal ich auch für einen Gräuel hielt, ohne Neigung zu wählen. Jedoch ich habe im Namen des HErrn gewählt und werde mich Ende Juli mit Maria Helene Andreae in Frankfurt a. M. verehelichen. Sie ist – ein gutes Omen! aus dem Geschlechte jenes Andreae, der so sehr zur Concordienformel half, und hat ihre religiöse Bildung vor einigen Jahren von mir selbst empfangen. Da ich seit einem Jahre in dem von mir nicht veranlaßten Gerüchte stand, Bräutigam einer Tochter...... zu sein, so kam ihr mein Antrag völlig unerwartet und der HErr ebnete mir selbst hernach den Weg zum Herzen des Vaters, der mir nichts weniger als freundlich gewesen war in früherer Zeit.

 „Siehe, da weißt Du meine Sachen! Der HErr hat mir einen Sinn gegeben, daß ich Sein zu sein, Ihm zu leben und Ihm zu sterben begehre! Sein Name werde geheiligt, Sein Reich komme, Sein Wille geschehe! Amen.“




Fürth, den 12. Juni 1837. 

 „Mein theurer Bruder und Gevatter!

 „Was ich Dir, meine Person anlangend, zu sagen habe, ist etwas, was Du längst erfahren hättest, wenn nicht mich immerfort das eitle Geschwätz so umschwärmte, daß ich dadurch beinahe die Stimme mit meinen Freunden darüber zu reden verloren hätte. Also Summa: ich habe, gleichwie mich Se. Majestät zum Pfarrer von Neuendettelsau gemacht hat, die Jungfrau Helene Andreae von Frankfurt a. M. zur Pfarrerin