Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/304

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erste in solche, die Gottes Wort hören, und solche, die es nicht hören.“ Den beharrlichen Verächtern des göttlichen Worts kündigt Löhe hier an, seine Liebe zu ihnen werde sich zwar gleich bleiben, er werde sie auch hie und da zu gewinnen suchen, aber bei fortwährendem Widerstreben sie nicht weiter belästigen, vielmehr den Staub vor ihren Thüren abschütteln und sie einem andern befehlen, der die Herzen lenkt wie die Wasserbäche und Seine Zeiten und Stunden für die Seelen hat.

 „Aber“ – sagt Löhe weiter – „auch nicht alle, die da hören, seien selig zu preisen. Manche hören ohne Verstand und Interesse, wie diejenigen, von denen es in der heiligen Schrift heiße: Sie haben Ohren und hören nicht. Solchen tauben, todten Ohren wird ein kräftiges göttliches Hephatha gewünscht. Andere kämen in boshafter, unlauterer Absicht, um giftigen Honig zu saugen, d. h. um Stoff zum Spott und zur Lästerung sich zu sammeln und sich über Prediger und Predigt unter der Rotte von verlornen und leichtfertigen Buben lustig zu machen.“ Ihnen sagt Löhe: „Wenn sie die Ordnung und Ruhe der ihm anvertrauten Gemeinde stören wollten, so habe er Lust und Muth genug, seine Herde wider Wölfe und seinen Weinberg wider wilde Schweine zu vertheidigen.“ Im übrigen gibt er ihnen den Rath, nur recht eifrig zuzuhören, es sei gefährlich – so zu sagen – dem Worte Gottes zuzuhören, es habe schon manchen Paulus gemacht und manchen Spötter zum Beter umgewandelt, denn der HErr habe die Verheißung zu siegen mitten unter Seinen Feinden. Um so mehr aber heiße er diejenigen willkommen, welche mit Lust und Eifer kämen und in Gottes Wort die Quelle ihrer Seligkeit erkennten.

 „Indessen“ – so lenkt die Predigt zum dritten Theile ein – „dürfe nicht vergessen werden, daß der Text noch einen Zusatz habe: ,Selig sind die Gottes Wort hören und –