Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/322

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Gebete an meiner Seele! Ich komme meiner Erlösung immer näher: ich bin erlöst, aber mein Glaube ist noch ein Wickelkind. Ich werde aber zunehmen, und meine Seele wird bald, recht bald genesen. Gottes Heer ist mir schon begegnet, bald werd’ ich Ihn selbst sehen, den Erlöser Jehovah Jesus Christus! Gelobet, gepriesen, angebetet sei das Lamm, das meine Sünden getragen und mir Gerechtigkeit ohne all’ mein Zuthun vor Gott erworben hat! Amen.

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 Der fromme Pfarrer Goßner hat heute früh die Eheleute so ermahnt: „Du, Mann, sprich zu Deiner Frau: Liebe Frau! komm’, laß uns zu Jesu gehen zusammen. Zwei sind ihm lieber, denn Eins!“ Ja wohl, meine Lieben! das ist die rechte Ehe, da man in Christo durch den Glauben an die Versöhnung und Gerechtigkeit durch Sein Blut vereinigt ist. Schon der alte Kirchenvater Tertullian vor 1600 Jahren sagt von der Ehe, ihr lieben Eheleute: „Welche Verbindung zwischen zweien Gläubigen, sie haben Eine Hoffnung und Eine Richtung ihrer Wünsche; sie dienen Einer Lehre und Einem Herrn. Es ist eine Verbindung des Geistes wie des Fleisches: Ein Geist und Ein Fleisch. Sie lesen mit einander die Schrift, sie beten mit einander, sie fasten mit einander, sie belehren, ermahnen, tragen einander gegenseitig; sie finden sich mit einander in der Kirche, bei dem Mahle des Herrn ein; Noth, Verfolgungen, Freude theilen sie mit einander; keiner verbirgt dem Andern etwas; keiner neidet den Andern, keiner wird dem Andern lästig; frei kann der Kranke besucht, der Arme unterstützt werden; Psalmen und Hymnen ertönen unter beiden, und sie wetteifern mit einander, wer seinem Gott am besten singen könne. Christus freuet sich, indem er solches siehet und höret; solchen sendet er seinen Frieden. Wo zwei in Seinem Namen eins sind, da ist auch Er. Wo Er ist, da ist