Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/375

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 Auch wegen des Correspondenzblatts wäre Ihr Rath von Nöthen gewesen. Zur Augustana habe ich sehr derbe Glossen aufgeschrieben, von denen ich nicht weiß, ob sie Ihnen gefallen werden. Meinen theuern Brüdern Heller und Layriz würden sie ohnehin nicht gefallen. Ich habe sie den Nürnbergern zu beliebigem Gebrauch übergeben, mir liegt an ihrem Schicksal nichts; sollen sie einige derbe Steine in den Froschpfuhl dieser Zeit werden: meinetwegen! Es darf auch wohl die Trommete ein wenig hallen auf den Bergen, wo Israel irrt! Die Parallelstellen zu den Psalmen zu revidieren, wurde Alt behufs einer Psalmenausgabe aufgegeben. Ich gab drei Hefte, die ich über Gottes Wort und Predigtamt geschrieben, den Brüdern zur Lectüre. Einen Aufsatz über Gottes Wort[1], welchen ich meinem Heller versprochen und mitgebracht hatte, gab ich am Ende an Fleischmann, ihn sine die, nomine ac consule als Manuscript abzudrucken. Merkel gab vier Ries Papier dazu, und so kann man ihn an gute Freunde verschenken.

 Wegen der Missionssache hat Merkel einen andern Brief geschrieben, den er Ihnen schon zuvor schicken wird. Ich habe auch Hellern geantwortet. Mein Herz ist stille, wünscht Jerusalem Glück und heißt die Demüthigung willkommen!

 Denken Sie! Ich habe schon einige verlorene Schafe gefunden, darunter einen Seminaristen aus Memmingen! Wie ist mir nun mein kurzer Aufenthalt in Altdorf mit Gnadenlohn bezahlt!

Friede mit Ihnen und Ihrem 
ewig dankbaren 
W. Löhe. 





  1. Dies ist der bekannte Tractat: Vom göttlichen Worte etc.