Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 1 (2. Auflage).pdf/383

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ganz Palästina verschlungen. Der Herr sei ferner mit Deiner Hand und Deinem Geist! Amen.

 Von meiner Hand nimm, lieber Vater, den Beichtunterricht. Du hättest ihn schon lange, wenn nicht zwischen hier und Nürnberg die Communication etwas langsam wäre. Ich hätte nicht gedacht, daß ich in diesem Unterricht so Recht hätte, wenn ich nicht in dieser Woche wieder eine Schrift von Luther über die Beichte und eben über diesen Gegenstand auch die pommersche Agende gelesen hätte. Ich habe wenigstens Eine Freude, nämlich die, daß ich einig bin mit Vielen, mit der ganzen ecclesia triumphans meiner Väter. Nimm nur, lieber Vater, das Büchlein gerne an! An meinen Predigten lag und liegt mir nichts; das Büchlein hätte ich gerne in Activität. Ich hab’s als einen Baustein in die Hand des Baumeisters gelegt: Er wird’s wohl machen!

 Von meiner Capitelsconferenz habe ich die Begutachtung des größeren Theils der neuen Agende und eine pastorale Darstellung der Behandlung Besessener etc. nach alter Weise zur Aufgabe bekommen. Das interessiert mich mehr, als Strauß, den, wie ich höre, Gott aus Seinem Deutschland ausspeit. Ich habe die einschlägigen Sachen fast alle ungelesen remittiert. Warum soll ich Träber essen, da ich weder ein Schwein noch ein Schweinehirt noch der bin, der Augias Stall ausputzen muß? Suum cuique!

 Könnte ich doch zu meiner ersten Arbeit Fischer’s Kirchenbuch (Coburg 1748) bekommen: hat es in Erlangen kein Theolog, von dem ich es auf Deine gütige Fürbitte einige Wochen haben könnte? Die Arbeit freut mich, ich lerne für’s Pastorale. Man sollte die alten Liturgieen und Gebete mit gleicher Gründlichkeit und Genauigkeit sammeln, als man’s mit den Liedern gethan hat.