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Unablässiges Hosianna! – Dank für das Wallen, Eilen, Zittern, Warten und Hosianna dem, der nach Seiner Gottheit, wie nach Seiner Menschheit bei uns ist, – nach Seiner Menschheit, wie nach Seiner Gottheit, seitdem Er, der Menschensohn, zu seiner Herrlichkeit heimgefahren ist. – Dank fürs Jammerthal, Dank für seine Brunnen, für seine Brunnen! Dank für meine Posaune, für meine Stimme, die in der Wüste mir und den Meinen ruft, – für mein Heroldsamt, für mein Evangelistenamt! Ich wäre vielleicht nicht so viel Christ, als es doch ist, wäre ich kein Evangelist. Mein Amt und meines Amtes Gabe haben auch mir das Lebensbrot verschafft! Dank Dem, der nicht allein in Christo war und die Welt mit Ihm selbst versöhnte, sondern der auch unter uns aufgerichtet hat das Wort von der Versöhnung, ohne welches uns Golgatha ein todter Felsen wäre, – der mich von meiner Mutter Leibe an ausgesondert hat zu seinem Rufer!“

 Es wird nach dem Gesagten kaum nöthig sein, auch aus Helenens Briefen ein Zeugnis für das Glück beider Ehegatten anzuführen. Doch mag hier im Auszug ein Brief Helenens an ihre Mutter vom 7. März 1840 mitgetheilt werden.

 „Meine liebe Mutter! Meine Liebe zu Dir wird täglich größer, aber ich bin sehr federfaul.... Wir sind alle sehr gesund und vergnügt. Dem Wilhelm sein Geburtstag wurde sehr feierlich begangen. Ich führte oder zog ihn vor dem Frühstück in die untere Stube, in welcher ein Schrank für seine Bücher stand, in demselben zwei prächtige Wecke, 12 Knackwürste, ein Hut und ein Wachsstock von mir und von Frau Zeilinger eine prächtige Kaffeetasse zum täglichen Gebrauch. –

 „Meine Kindlein habe ich sehr lieb und freue mich täglich über ihr Gedeihen an Leib und Seele.

 „Morgen wird bei uns der Bußtag sein; von morgen

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/20&oldid=- (Version vom 1.8.2018)