Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 2.pdf/394

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Praxis unserer Väter, Sünde gegen die Gemeinden, welche auf diesem Wege zur Schätzung des heiligen Mahles nicht kommen können, Sünde gegen die Fremdgläubigen, denen so das rechte Zeugnis vom h. Abendmahl fehlt, Sünde gegen unsere eigenen armen Seelen, weil wir ohne Seelenschaden nicht in so viel Sünde bleiben können, wenn wir zumal wissen was wir thun.“ „Es kann nichts Unwürdigeres geben als Ja und Nein am Altare, Spaltung über das Sakrament beim Sakrament. Hier ist der Hauptpunkt des ganzen Kampfes. Union am Altare ist Union über alle Union.“

 Zum Schlusse wird noch die Erklärung abgegeben, daß man auf Seiten Löhes und seiner Gesinnungsgenossen zwar solche meistenteils aus entschieden landeskirchlichen Elementen zusammengesetzte Konferenzen, wie die von Leipzig oder Kulmbach, nicht als Schiedsgerichte über die Frage nach der Berechtigung einer Separation von der Landeskirche anzuerkennen vermöge, daß man aber dennoch keinen Schritt mehr zu thun beabsichtige als durchaus erforderlich sei. „Da uns nun – so schließt das Schriftstück – auf unser sehnliches Bitten um Trost das bayerische oberste Kirchenkollegium die Versicherung gegeben hat, daß die lutherische Kirche in ihrem wesentlichen Bestande nicht angegriffen sei, daß man hingegen fortfahren werde zur Regelung der konfessionellen Verhältnisse das Mögliche zu thun; so gestehen wir zwar frank und frei, daß wir nicht im stande sind die Lage der Sachen so anzusehen, wie unsere Obern; aber wir betonen jene Worte von der Regelung der Verhältnisse und entnehmen der ganzen Antwort die Mutmaßung, daß wir recht thun, uns völlig als lutherisch-konfessionell zu fühlen und darnach zu handeln. Wir wollen also, damit wir zu Narren werden vor denen, die sich weise dünken, noch einmal hoffen und harren was die nahe Zukunft besseres bringt; aber unser Bleiben ist von Einem bedingt, nämlich daß wir

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 388. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/394&oldid=- (Version vom 1.8.2018)