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Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Hrsg.): Die Kettenschleppschiffahrt auf dem Neckar. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. 1885, S. 363–365




Kettenschleppschiffahrt auf dem Neckar.

Mit der Ausdehnung der Eisenbahnen und besonders nach der im Jahre 1869 stattgehabten Eröffnung der Großherzoglich Badischen Eisenbahn Heidelberg-Jagstfeld-Heilbronn, trat für die Neckarschiffahrt ein Wettbewerb auf, welcher von den nachtheiligsten Folgen für dieselbe sein mußte. Gegen die billigen Eisenbahnfrachten, die regelmäßige und rasche Güterbeförderung durch die Eisenbahn, konnte die Schiffahrt, welche auf das Schleppen mit Pferden angewiesen war, nicht mehr Stand halten. Da diese Verhältnisse auf den bedeutenden Zwischenhandel Heilbronns, namentlich in Colonialwaren, ferner auf die vielen ansehnlichen gewerblichen Anlagen wegen ihres Bedarfs an Kohlen, und nicht minder auf die Salzwerke Friedrichshall und Wimpfen, welche gleich dem Holzhandel auf eine billige Thalfracht angewiesen waren, schädigend einwirkten, so richtete der Handlungsvorstand von Heilbronn seinen Blick darauf, in welcher Weise der gänzliche Verfall der Schiffahrt aufzuhalten sei. Eine aus dem Jahre 1874 stammende Denkschrift enthält die Ergebnisse der Voruntersuchungen über die Einführung der Kettenschleppschiffahrt. Diese Denkschrift verbreitet sich zunächst über die Bedeutung der Wasserstraße und den Verkehr Heilbronns. Die bereits Jahrhunderte alte Neckarschiffahrt hatte in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen, wie sich aus folgender Zusammenstellung der in Heilbronn angekommenen und abgegangenen Warenmengen ergiebt:

Empfohlene Zitierweise:
Ministerium der öffentlichen Arbeiten (Hrsg.): Die Kettenschleppschiffahrt auf dem Neckar. In: Zentralblatt der Bauverwaltung. 1885, S. 363–365. Ernst & Korn, Berlin 1885, Seite 363. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZBBauverw_1885_35.pdf/3&oldid=- (Version vom 17.5.2023)