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„Ich muß darum nachdrücklich wiederholen und möchte es allen meinen Hörern einprägen, daß die hygieinischen Fragen weit über allen Fragen stehen, welche das Staatsinteresse zum Gegenstand haben. Sie stehen nicht nur höher als jene oft prinzipiellen Fragen, welche die Parteien scheiden, sie überragen selbst alle anderen Fragen, welche wegen ihrer großen Bedeutung die Parteiunterschiede verwischen.“
Disraeli.     

In den Nummern 448 und 450 der N. Z. Zeitung ist, nachdem in einer Reihe früherer Artikel (Nr. 301–311 derselben Zeitung) die Forderung eines Normalarbeitstages mehr vom volkswirthschaftlichen, ja – fast möchten wir sagen – vom ausgesprochen industriellen Standpunkte bekämpft worden ist, nun auch ein Arzt mit seinen Argumenten gegen den Fabrikgesetzentwurf in die Arena getreten[1] und es veranlaßt uns dieß, jetzt schon – wir hätten im Grunde lieber noch etwas länger gewartet: denn die Tagesliteratur hat ein gar kurzes Leben und die Gefahr liegt nahe, daß das Rad der Zeit schon längst auch über unsere Arbeit hinweggerollt ist, wenn der Entscheid in der Bundesstadt fallen wird! – auch einen andern ärztlichen Standpunkt geltend zu machen, zumal


  1. Zur Kritik des Fabrikgesetzentwurfes.
    (Von einem Arzte)
Empfohlene Zitierweise:
Carl Zehnder: Aerztliche Glossen zum Fabrikgesetz-Entwurf : mit Anhang. Cäsar, Zürich 1876, Seite (3). Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:ZehnderAerztlicheGlossen.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)