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läßt den Herbst meines Lebens fruchtreich sein; sie macht ihn zum Frühling; sie gönnt uns Glückseligkeit und Freude, wenn wir, gleich gutartigen Kindern, Gebrauch machen von ihren Gaben ohne übermüthig zu werden. Aber die Glücklichen haben weit mächtigere Feinde zu bekämpfen als Krösus, da ihn die Perser belagerten: mit Stolz und Eigenliebe, zween hinterlistige Tyrannen. O, mein Weisheit redender Freund, heißen Sie mich immer auf meiner Hut sein; immer müsse mein Herz rückblicken auf die Tage meiner Noth, und jede Erinnerung müsse ein Lobgesang sein für den Gott, der das ungestumme Meer mit Ufern und das menschliche Elend mit Grenzen umschloß. Er verschaffte mir die Zuneigung der edelsten unter seinen besten Geschöpfen; mein Leben wird nicht aufhören glücklich zu sein, wenn es ihm gefällt, mir dieses größte Geschenk zu erhalten, und wenn ich meine letzte Rolle beschließe mit dem Gefühle, daß ich bin Ihre Freundin

A. L. Karschin.
Empfohlene Zitierweise:
Anna Louisa Karsch: Leben der A. L. Karschin, geb. Dürbach. F. A. Brockhaus, Leipzig 1831, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitgnossen_3_3_Karsch.djvu/029&oldid=- (Version vom 1.8.2018)