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von den rothen Leuchtfeuern bis zum Golf von Suez hat zur Zeit der Ebbe eine Tiefe von nicht weniger als 27 Fuß; zwei Leuchtfeuer, ein rothes und ein grünes, markiren die Mündung des Canals. Zur Fluthzeit werden große Massen von Schlamm von der auf der Ostseite der Mündung liegenden Sandbank in den Canal hineingetriehen; es steht jedoch zu erwarten, daß man in der Zukunft auch diesem Uebelstande abhelfen wird.

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Notizen aus Australien, Tasmanien und Neu-Seeland.

Zwei neue Flüsse in Australien. Mr. William Turton, Assistant Geodetic Surveyor, welcher gegenwärtig mit trigonometrischen Messungen zwischen Snowy R. und Cape Howe auf der Ostseite der australischen Colonie Victoria beschäftigt ist, berichtet an den Superintendent of the Geodetic Survey in Melbourne, daß er ungefähr 3½ Miles östlich von Cape Everard zwei noch unbenannte Flüsse aufgefunden, von denen der eine aus nordöstlicher und der andere aus nördlicher Richtung komme und die sich ungefähr ½ Mile landeinwärts vereinigen. Gleichzeitig erwähnt Mr. Turton, daß auf der Südseite von Mount Cann ein Quarzriff existire, welches außerordentlich reich an goldhaltigen Pyriten sei.

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Snagging-Operationen in den südlichen Flüssen der Colonie Neu-Süd-Wales. Der Darling R. ist jetzt, mit Ausnahme der letzten 11 Miles nach seiner Mündung in den Murray R. zu, bis jenseit Cuther’s, in der Länge von 240 Miles, von seinen Snags befreit und dadurch für kleine Fahrzeuge schiffbar geworden. Unter Snags versteht man in Australien „durch die Fluthen fortgetriebene Baumstämme, welche sich in das Flußbett versenkt und darin festgesetzt haben; desgleichen auch Bäume, welche vom Ufer ab in den Fluß gestürzt sind und mit den Wurzeln noch daran hängend, zum Theil aus dem Wasser hervorragen“. Mit gleicher Energie wird das Snagging in dem Murrumbidgee R. betrieben. Mitte Mai des Jahres 1869 war der Fluß bis 10 Miles jenseit Narandera von allen Snags freigemacht und konnte mit flach gebauten Fahrzeugen bei einem Tiefgange von 4 Fuß mit Sicherheit befahren werden. Um diese Zeit mußte aber die Operation, in Folge des durch den Winterregen veranlaßten Anschwellens des Flusses, bis zum nächsten Frühling (September) suspendirt werden; man hofft jedoch schon in der nächsten Saison die ganze Arbeit bis an die Mündung in den Murray R. zu vollenden. Um einen Begriff von der großen Anzahl der wegzuräumenden Baumstämme zu geben, will ich nur erwähnen, daß in diesem Jahre auf einer Länge von 124 Miles, anfangend in der Mitte zwischen den Städten Gundagai und Wagga Wagga und endend bei Narandera, nicht weniger als 3498 Logs und Snags entfernt wurden, unter denen manche von enormer Dimension waren. Da sehr viel Ansiedler sich in der Nähe dieser Flüsse niedergelassen haben, so ist deren Schiffbarmachung von der größten Bedeutung.

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Die Diggings der Colonie Neu-Süd-Wales. Der Ertrag der Goldfelder

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 86. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_086.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)