Seite:Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin V 088.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

daß die bisherige Admiralitätskarte außerordentlich ungenau sei. Eine Sketch-Map ist nach dem Original publicirt worden, welche die großen Irrthtümer an dem Theile der Küste, welcher von Schiffen besonders befahren wird, d. i. von Cascade Point bis Grey R., aufdeckt. Da Commodore Lambert Grund hatte zu vermuthen, daß auch an der Nordost-Küste der nördlichen Insel gefährliche Irrthümer in der Admiralitätskarte existirten, so ließ er dort ebenfalls sorgsame Nachforschungen anstellen, die denn in der That sehr erhebliche Ungenauigkeiten zu Tage gefördert haben. Diese Bekanntmachung ist für die Schifffahrt nach den jetzt so berühmt gewordenen Thames Goldfeldern von der äußersten Wichtigkeit.

– ff –

Ein wichtiges Kohlenlager in Neu-Seeland. In der Provinz Southland, im Süden der mittleren Insel von Neu-Seeland, ist bei Otipiri ein fast unbegrenztes Lager der vorzüglichsten Kohle, welche selbst die von Newcastle in Neu-Süd-Wales an Güte übertrifft, aufgefunden worden. Die Localität befindet sich an der westlichen Abzweigung der Hokanuis Ranges, und Abteufungen können überall in der Entfernung von 4 – 7 Miles von Winton vorgenommen werden. Das dazwischen liegende Land ist völlig eben, und ein Schienenweg nach dem Hafen läßt sich mit Leichtigkeit und ohne große Kosten herstellen. – Bemerkt sei bei dieser Gelegenheit, daß die Finanzen der Provinz Southland so außerordentlich zerrüttet sind, daß dieselbe, zur eigenen Selbstständigkeit nicht länger fähig, jetzt wieder mit Otago, wozu sie früher gehörte, verbunden werden soll.

– ff –




Neuere Literatur.
Frederick Whymper, Alaska. Reisen und Erlebnisse im hohen Norden. Autorisirte deutsche Ausgabe von Dr. Fr. Steger. Braunschweig (Westermann) 1869. VII, 351 S. gr. 8.

Nur sparsam waren aus dem nordwestlichen Theile Nordamerika’s, so lange dieses gewaltige Ländergebiet unter russischer Hoheit stand, Nachrichten zu uns gedrungen, und auch diese beschränkten sich vorzugsweise auf die wenigen Handelsposten, welche als Centralpunkte für den Pelzhandel mit den Indianern von den Russen theils an der Küste des Stillen Oceans, theils auf den davorliegenden Inseln errichtet waren. Erst seitdem die beabsichtigte Telegraphen-Verbindung zwischen Amerika und Asien eine genauere Durchforschung der unwirthlichen Gestade beider Erdtheile erheischte, als amerikanische und russische Ingenieure unter unsäglichen Strapazen sich dieser mühsamen Aufgabe unterzogen, endlich seitdem das russische Amerika in Besitz der nordamerikanischen Union übergegangen war und die wachsenden commerciellen Interessen eine nähere Untersuchung der zu den indianischen Binnenstämmen führenden Land- und Wasserstraßen nothwendig machten, begann die wissenschaftliche Forschung den winterlichen Schleier, welcher jene Gegenden umhüllt, zu lüften. Das vorliegende

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_088.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)