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Kaufleuten aus allen Gegenden Asiens stets voll besetzt sind. Aus 11 Beobachtungen während eines achtwöchentlichen Aufenthalts berechnet Hayward die Lage Jarkands zu 38° 21′ 16″ nördl. Br. und 77° 28″ östl. Länge von Greenw., während mehrere Beobachtungen über die Temperatur des siedenden Wassers die Meereshöhe desselben zu 3830 Fuß bestimmen. (Montgomerie nach den Papieren des unglücklichen Mahomed Hamid 38° 19′ 46″ nördl. Br., 77° 30′ östl. Länge 4000 Fuß absol. Höhe). Wir schließen hier sogleich die Berechnungen unseres Reisenden über die Position von Kaschgar an, wo er während der Zeit vom 5. März bis 13. April 1869 mehrere Beobachtungen machte. Nach diesen ergiebt sich für die Stadt 39° 23′ 9″ nördl. Br., für die gerade südwärts jenseit des Flusses liegende Festung 39° 19′ 37″, nach der Distanz von und der Lage zu Jarkand 76° 20′ oder 76° 10′ östl. L. v. Gr. (wir finden diese beiden, wohl in Folge eines Druckfehlers von einander abweichenden Angaben); die absolute Höhe (der Festung, meinen wir) stellt sich auf 4165 Fuß über dem Meeresspiegel. Mithin würde sich auch nach diesen neuesten Erforschungen die oben angeführte Vermuthung des Barons v. d. Osten-Sacken, daß wir die mittlere Höhe der Hochebene von Ost-Türkistān etwa zu 4000 engl. Fuß anzusetzen haben, im Allgemeinen bestätigen.

Die topographischen Details des trefflichen englischen Reisenden über seine Reise nach Kaschgar sind leider nur dürftig. Von Jarkand aus ging der Weg zunächst nach Westen, über die Dörfer Karakun und Bigil, bis der Urpi Kanal 4 Miles von der Stadt auf einer hölzernen Brücke überschritten wurde. Hierauf wird Janghissar (bei den Russen in der Regel Janyssar) erwähnt, wo der Reisende 5 Tage verweilte. Er nennt diesen Ort den am meisten pittoresken, den er in Türkistān sah, und zwar darum, weil hier sich die großartige Aussicht auf die erhabene Kisil-Jart-Kette des Pamir-Plateau’s eröffnete, die im Südwesten und Westen vollständig in Sicht kam. Die Höhen dieses Gebirgszuges steigen nach seinem Bericht bis 20,000 und 21,000 engl. Fuß auf, und ihre Ausläufer fallen steil und plötzlich zur Ebene von Ost-Türkistān ab. Die höchste Spitze desselben, Tagalma benannt und 63 engl. Meilen im WSW. von Janghissar belegen, wurde approximativ auf eine absolute Höhe von 21,279 Fuß berechnet. Die Stadt Janghissar selbst bestimmte er nach Beobachtung der Höhe des Sonnenmeridians zu 38° 52′ 34″ nördl. Br., und nach Triangulation und Entfernung von Jarkand zu 76° 18′ östl. L. Hiernach würde von den kurz zuvor erwähnten beiden Angaben über die Längen-Position von Kaschgar wohl die letztere für die richtigere zu halten, und eine etwas westliche Zurückschiebung der Position von

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_177.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)