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Die aus dem Gebirge entspringenden Flußthäler sind zahlreich und die einzigen Träger der Vegetation. Auf der westlichen Seite des Gebirges trifft man von Norden kommend:

1) Enneri Ābo oder Ūro, in seinem westlichen Theile Udui genannt, mit zahlreichen Nebenflüssen, deren bedeutendsten der Árabu und Aru sind, enthält in den Thälern seines Systems einige Dattelpalmen, viele Dumpalmen, Talhabäume und einige andere Mimosenarten in großer Zahl, und Futterkräuter (Hād, Sebott, Burekkeba) und Gräser in reicher Auswahl.

2) Zwei und eine halbe Tagereisen südlich vom bewohnten Theile des Abo, der als Populations-Centrum denselben Namen führt, stößt man auf die drei Flüsse Kauno, welche am westlichen Abhange des Tuzzídde entspringen, gegen WSW. zusammenlaufen, und sich mit dem etwas südlicher verlaufenden Enneri Mini vereinigen, bevor sie in der Ebene ersterben. Vegetation: Talha und eine oder zwei andere Mimosenarten, Arkéno, einige Gräser und Kräuter.

3) Eine weitere halbe Tagereise führt zum Flußsystem, das man unter der Bezeichnung Enneri Tao zusammenfaßt, und dessen Hauptthäler Enneri Dhommādo und E. Dausāda sind. Sie haben zahlreiche Nebenflüsse und Ursprünge, die vom südwestlichen Abhange des Tuzzídde kommen, verlaufen WSW., fließen zusammen, bevor sie den Emi Durso erreichen, und vereinigen sich hier mit dem Enneri Zúar. Vegetation: Vorwaltend Talha, viel Arkéno und Kússomo, einige Tarik, großer Reichthum an Bu Rekkeba, Nessi und Sebott.

4) Eine kurze Tagereise weiter stößt man auf Enneri Zúar, der nach einem Verlaufe von zwei sehr starken Tagereisen innerhalb des Gebirges bei Zuarkai (Mund des Zúar) in die Ebene tritt, in WNW. verläuft und sich bei dem Emi Dúrso mit dem letztgenannten vereinigt. Das Populations-Centrum Zúar liegt eine halbe Tagereise von Zuarkai im Innern des Gebirges, und Tao und Zuarkai ungefähr gleichweit vom Emi Dúrso entfernt (etwa einen halben Tag). Vegetation: Vorwiegend Síwak (Súak), viele Talhabäume und Arkéno, Tintafien und Kússomo, Kräuter und Gräser.

5) Eine Tagereise SSO. von Zuarkai erreicht man Enneri Mármar da, wo das Thal zuweilen bewohnt ist. Er verläuft SSW. und bietet bezüglich der Vegetation nur zahlreiche Talhabäume und einige Kräuter und Gräser.

6) Nahe dem Mármar und ihm ungefähr parallel trifft man auf Enneri Soróm, selten und spärlich bewohnt, mit ebenfalls kärglicher Vegetation.

7) Eine Tagereise SSO. von Mármar verläuft der Yóō; südostlich von ihm folgt der Ugui, dann der Māro, der eine Tagereise

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_228.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)