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Wilson, als er die ersten protestantischen Missionare nach Tahiti geführt hatte, 1797 den 23. Mai, und benannte sie, da sie ihm aus der Ferne die Form eines Halbmonds zu haben schien, was freilich eine Täuschung gewesen ist, Crescent. Beechey hat sie 1825 den 27. Dezember erforscht. Sie liegt (das Südende nach Beechey) in 23° 20′ Br. und 134° 35′ Lg., 20 bis 30 M. Ost von Mongarewa und ist 3½. M. lang und 1½ M. breit. Auf dem 2 Fuß über den Spiegel des Meeres sich erhebenden Riffe liegen mehrere kleine, einige Fuß hohe, bewaldete Inselchen um eine Lagune, in die kein Kanal führt; das Landen hindert die hohe Brandung. Obschon die Inseln keine Kokos haben, waren sie dennoch bewohnt, bis die katholischen Missionare die Einwohner 1837 zur Uebersiedlung nach Mangarewa bewogen.

7. Mangarewa (im tahitischen Dialekt Marewa) ist eine der bedeutendsten und wichtigsten Gruppen des Archipels. Kapitän Wilson hat sie am 23. Mai 1797 gefunden und Gambier benannt; nach ihm hat sie Beechey 1825 den 27. Dezember erreicht und genau erforscht, dann Dumont d’Urville am 31. Juli 1838 besucht, und die Berichte dieser beiden Beobachter sind die Hauptquellen für unsere Kenntnisse von dieser Gruppe. Denn obwohl sie namentlich seit der Niederlassung der französischen Missionare häufig von Schiffen besucht werden, so ist das doch fast nur von Kaufleuten und Perlfischern geschehen. Sie liegt (der Berg Duff) in 23° 8′ Br. und 134° 55′ Lg. und ist von Nordost nach Südwest 20 M. lang und 11 M. breit. In ihrer Beschaffenheit bildet sie den Uebergang von Pitcairn zu den Laguneninseln. Ein breiter Gürtel von Korallenriffen umgiebt sie ringsum, der ganz den gewöhnlichen Riffen der Laguneninseln gleicht, und auf der Nordost- und Nordwestseite einige Fuß über dem Meeresspiegel hervorragt, auch und hauptsächlich auf der Nordostseite mehrere kleine Inseln mit Vegetation trägt. Dagegen ist er an der Süd- und Westseite an drei Stellen unterbrochen, so daß dadurch drei breite, 5 bis 7 Faden tiefe Kanäle entstehen, die in das Innere führen, der eine im Westen, den die auf dem Riffe liegenden kleinen Wolfsinseln von dem südwestlichen, wie diesen ein vom Meer bedeckter Theil des Riffs von dem südöstlichen trennen; die beiden letzten sind die, welche gewöhnlich von den Schiffen gebraucht werden. Diese Riffe umschließen eine große Lagune, deren nördlicher, vom Meere getrennter Theil fast ganz mit Korallenfelsen angefüllt ist, während der südliche eine Durchschnittstiefe von 150 bis 200 Fuß, jedoch auch viele Korallenbänke enthält, die theils zerstreut liegen, theils die Küsten der Inseln weithin umgeben; zwischen ihnen finden sich mehrere brauchbare Ankerplätze, von denen der an der Südküste der Insel Mangarewa der beste ist. Die Lagune ist wegen ihrer vielen

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_349.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)