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die Lagune ist tief, unzugänglich und hat giftige Fische. Die Insel ist unbewohnt.

19. Wairaatea[1]. Diese Insel entdeckte Carteret 1767 den 11. Juli und nannte sie Osnabruck. Im Dezember 1791 scheiterte an ihren Riffen der Wallfischfänger Kapitän Weatherhead, bei welcher Gelegenheit die Insel nach dem Schiffe den Namen Mathildarocks erhielt; die Schiffbrüchigen gelangten auf ihren Booten glücklich nach Tahiti. Später hat ein anderer Seefahrer sie Sandy genannt, Beechey sie am 2. Februar 1826 erforscht. Sie liegt (das Ostende nach Beechey) in 21° 51′ Br. und 138° 44′ Lg. und ist nicht unbedeutend, 18 M. lang und 9 M. breit. Auf dem Riffe liegt an der Ostseite ein im Durchschnitt 11/5 M. breiter Streifen Land mit einigen niedrigen Sandhügeln und einer schönen Vegetation von hohen Bäumen, während an der Westseite das Riff oft selbst nicht einmal hervorragt. In die im Durchschnitt gegen 20 Faden tiefe, doch durch viele Korallenfelsen gefährdete Lagune führt ein Kanal an der Ost-[2] und zwei andere an der Nordwestseite, die alle für Schiffe von mittler Größe tief und breit genug sind; daher bildet sie im Nothfall einen brauchbaren Hafen, dessen Benutzung jedoch die reißenden Strömungen in den Kanälen erschweren. Die Lagune hat schöne Perlen, doch giftige Fische. Die Insel fand Beechey noch unbewohnt, jetzt hat sie aber Einwohner.

20. Tematangi[3]. Dies scheint die von Quiros am 4. Februar 1606 entdeckte Insel zu sein, die er San Elmo nannte. Kapitän Bligh hat sie auf seiner zweiten Reise nach Tahiti 1792 gesehen und Blighs lagoon benannt; Beechey erforschte sie den 6. Februar 1826 und bestimmte ihre Höhe (das Nordende) zu 21° 38′ Br. und 140° 38′ Lg. Es ist ein kleines Riff von 4 M. Länge, gleicher Breite und runder Form[4], auf dem ein flacher Landstreifen voll Pandanus eine unzugängliche Lagune umgiebt. Die Entdecker fanden sie unbewohnt; jetzt hat sie aber einige Einwohner.

21. Nukutipipi, Quiros fand 1606 den 5. Februar eine Gruppe von 4 Laguneninseln, die er Los quatro coronados nannte. Im Jahre 1767 den 12. Juli sah Carteret ebenfalls diese Inseln, die er selbst


  1. Bei Wilkes Hitti tamaro eirih. So nannten nämlich die Tahitier Reinh. Forster eine Insel im Osten von Tahiti, von der Forster es für möglich hielt, daß darunter Carterets Osnabruck verstanden sei. Siehe Forster, Observations. S. 515.
  2. Er soll nach Findlay 1861 verschlossen gewesen sein.
  3. Bei Wilkes Hereheretua.
  4. Der Bericht von Quiros giebt San Elmo freilich einen Umfang von 30 spanischen Meilen, allein Torres nennt sie ausdrücklich eine kleine flache Insel (bei Burney. Bd. II. S. 275, 320.)
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_353.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)