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Nordwest nach Südost 34 M. Länge und 10 M. Breite; den in die Lagune führenden Kanal setzen die französischen Aufnahmen in 18° 6′ Br. und 140° 59′ Lg. An der Südseite ist das Riff auf einer Strecke von 10 M. und in einer Breite von über 600 Fuß ganz bloß und dem Meeresspiegel gleich; an den anderen Seiten hat es einen Landstreifen von geringer Breite, der nach Nordosten eine zusammenhängende Insel und damit den höchsten und am besten bewaldeten Theil der Gruppe bildet, im Südwesten dagegen aus mehreren kleinen Inseln besteht, die durch Theile des bloßen Riffs verbunden werden, über welche die Meereswellen bei starkem Winde häufig in die Lagune schlagen, während hohe Brandung das Riff fast stets unzugänglich macht. Die Inseln sind namentlich an der Nordostseite gut bewaldet und haben viele Kokos, deren Zahl die Bewohner durch Anpflanzungen behufs der Bereitung des Oeles sehr vermehrt haben. Das Innere nimmt die Lagune ein, die in der Hauptrichtung der Insel über 30 M. lang, im Durchschnitt über 20 Faden tief, allein durch die vielen aus dem Boden sich erhebenden Korallenfelsen gefährlich und schwer zu beschiffen ist; sie hat jedoch in der Nordostecke einen sicheren und bequemen Ankerplatz auf einem großen Sandfleck. Mit dem Ocean steht sie durch einen von Korallenfelsen gefährdeten und nur 115 Fuß breiten Canal an der Nordnordwestseite in Verbindung, der für Schiffe von mittler Größe fahrbar, allein durch die reißende Strömung, die ihn jederzeit durchsetzt, sehr gefährlich ist. Die Lagune liefert auch Perlen.

48. Nengonengo, eine Entdeckung des Kapt. Wallis, der sie am 13. Juni 1767 Prince William Henry nannte. Später fand sie Duperrey 1822 den 28. April und benannte sie, da er sie für eine neue Entdeckung hielt, Lostange; Beechey deckte bei seinem Besuche 1826 im Februar diesen Irrthum auf. Sie hat von Nord nach Süd 4 und von Ost gegen West 5 M. Ausdehnung und liegt (nach Duperrey) in 18° 43′ Br. und 141° 39′ Lg. Das Riff hat an der Südseite eine 2 M. lange Strecke, in der es den Meeresspiegel nicht ganz erreicht; an den anderen Seiten enthält es mehrere durch Stellen des bloßen Riffs verbundene Inseln von einigen Fuß Höhe, auf denen nur niedrige Sträucher und keine Kokos wachsen; auch ist die Gruppe nicht bewohnt[1]. Das Innere ist eine Lagune, in die an der Westseite ein für Boote fahrbarer Paß führt.

49. Ravahere. 75 M. im Westen von Hao liegen zwei Lagunengruppen nahe bei einander, die zuerst Bougainville den 24. März 1768 gesehen, nach ihm aber Cook 1769 den 6. April Twogroups benannt


  1. Rovings in the South-Seas. Vol. I. p. 240 f. und 331.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_362.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)