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Reid) heißt Tuanake, sie liegt in 16° 39′ Br. und 144° 15′ Lg., zehn M. Süd von Katiu und hat nur 8 M. im Umfang. Der Landstreifen des Riffs hat viel niedriges Gesträuch und Pandanus, doch wenige Kokospalmen; in die Lagune, welche Perlen liefert, führt an der Westseite ein Kanal für Boote. Zu Zeiten ist die Insel bewohnt.

65. Hiti heißt die zweite der Seagullinseln, welche Mauruc Louisa benannte. Sie liegt 6 M. im Südosten von Tuanake in 16° 42′ Br. und 144° 8′ Lg. und ist nur 3 M. lang und eben so breit, ein rundes Riff mit einem mit Gebüsch bedeckten Landstreifen um eine unzugängliche Lagune. Die Insel ist eben so wie die folgende unbewohnt.

66. Tepoto, die dritte dieser Inseln, welche Bellingshausen Raeffskoy, Mauruc Eliza benannt hat, ist die kleinste von allen, denn sie hat nur 4 M. im Umfange; sie liegt (die Nordspitze) in 16° 48′ Br. und 144° 17′ Lg. Das Riff hat auf der Nordseite einen mit guter Vegetation, besonders Pandanus, bedeckten Landstreifen, die Südseite desselben ist aber entblößt. An der Westseite ist eine Spalte im Riff, in der ein Boot Schutz und einen guten Landungsplatz findet; aber es führt kein Kanal in die Lagune, die tief und sehr fischreich ist[1]. Einige Meilen im Osten der Insel liegt noch isolirt ein Felsen.

67. Tahanea hat 1819 Bellingshausen gefunden und Tschitschagoff benannt; 1841 den 15. Januar sah sie Ringgold. Sie ist von bedeutender Größe, 27 M. lang und 12 M. breit und liegt (das Nordwestende) in 16° 47′ Br. und 144° 58′ Lg., 12 bis 14 M. westlich von Motutunga. Das Riff ist an der Südseite entblößt; an den anderen Seiten liegen viele kleine Inselchen, die durch niedrige, öfter von der See überspülte Theile des Riffs verbunden sind und besonders an der Nord- und Südostseite viele Bäume tragen. An der Nordostseite führen drei breite Pässe in die Lagune, jeder ¼ M. von dem anderen entfernt; der beste für größere Schiffe ist der mittelste, und ein guter Ankerplatz liegt im Südtheil der Lagune. Die Gruppe ist bewohnt.

68. Faaite. Auch dies ist eine Entdeckung von Bellingshausen, der sie 1819 Miloradowitsch nannte. Sie liegt 10 M. von Tahanea, die Nordspitze in 16° 42′ Br. und 145° 22′ Lg., ist von Nordwest nach Südost 15 M. lang und 6 M. breit und von dreieckiger Form. An der ganzen Südseite ist das Riff entblößt, die übrigen Seiten haben mehrere kleine Inseln mit guten Baumgruppen und mehr und besserem Wasser, als sonst diese Inseln zu haben pflegen. Kokospalmen sind hier in neuerer Zeit viel angepflanzt worden. An der Westnordwestseite führt zwischen zwei schönen Kokoshainen ein breiter


  1. Rovings in the South-Seas. Bd. II. p. 220 f.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_368.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)