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Gruppen ist Apataki[1], deren Südende (nach Kotzebue) in 15° 34′ Br. und 146° 7′ Lg. liegt, und die 15 M. lang von Nordost gegen Südwest und 9 M. breit und von dreieckiger Form ist. Das Riff enthält viele zerstreute, durch Korallenbänke und Felsketten verbundene Inselchen von der gewöhnlichen Bildung; die Lagune ist ihrer giftigen Fische halber sehr verrufen, allein sie bildet einen guten Hafen und hat an der Westseite drei Kanäle, von denen der westliche der sicherste und tiefste ist und Schiffen von jeder Größe das Einlaufen gestattet. Die Gruppe ist bewohnt.

80. Toau, die südöstliche Gruppe der Palliser. Sie ist wahrscheinlich die Insel, welche Roggeveen am 25. Mai 1722, eine Tagefahrt westlich von Kawehi, von der sie gegen 40 M. entfernt liegt, am Anbruch des Tages entdeckte und deshalb Dageraad benannte. Auf englischen Karten führt sie auch den Namen Elizabeth. Das Westende liegt (nach Fitzroy) in 15° 58′ Br. und 145° 48′ Lg., und sie ist von Nordwest nach Südost 25 M. lang und 10 M. breit. Das Riff ist an der Südseite auf eine lange Strecke entblößt, auf den anderen Seiten trägt es viele Inselchen mit den gewöhnlichen Bäumen dieser Inseln. Die Lagune ist voller giftiger Fische und durch zwei große Kanäle an der Ost- und Nordwestseite zugänglich, von denen der letzte selbst große Schiffe zuläßt. Jetzt hat die früher unbewohnte Gruppe Einwohner, da hier wie auf den übrigen Inseln in dieser Gegend Kokospflanzungen angelegt sind.

81. Kaukura (tahitisch Auura), die südwestliche Gruppe der Palliser. Sie ist vermuthlich die Insel, welche Roggeveen am 27. Mai 1722 im Westen von Toau gegen Abend erreichte und deshalb Avondstond benannte. Sie liegt gegen 30 M. westlich von Toau und im Südsüdwesten von Arutua, das Westende in 15° 43′ Br. und 146° 51′ Lg. und ist nach Westsüdwest 24 M. lang und gegen 10 M. breit und von ovaler Form. An der Ostseite ist das Riff entblößt, an den übrigen Seiten trägt es viele kleine Inseln mit schönen Bäumen und Sträuchern, auch vielen Kokospalmen. In die Lagune fuhren zwei für Boote fahrbare Kanäle, der eine an der Nordost-, der andere an der Westnordwestseite. Die Bewohner der Gruppe leben in zwei Dörfern an der Nord- und Westseite.

82. Arutua, die nordwestliche Gruppe der Palliser. Dies scheint die Insel zu sein, welche Roggeveen 1722 den 28. Mai, als er Kaukura


  1. Findlay nennt sie Hagemeister. Krusenstern setzt in Folge von Hagemeisters Aufnahmen eine Insel dieses Namens zwischen Apataki und Arutua, allein sie existirt nicht; es ist gewiß, daß, was Hagemeister für eine besondere Insel hielt, das Westende von Apataki gewesen ist.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 389. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_389.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)