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Entbehrungen und Fieber gelitten, während Mohr selbst vollkommen gesund geblieben ist. – Nach langer Unterbrechung sind von Dr. Georg Schweinfurth eine Anzahl Briefe, datirt von der schon oft erwähnten Seribe des Ghattās, an seine hiesigen Freunde eingetroffen, welche ein höchst schätzbares geographisches und ethnographisches Material über das von ihm durchforschte weite Ländergebiet der Njām-Njām und Mombuttu enthalten. Bis zum dritten nördlichen Breitengrade gelang es unserm kühnen Reisenden unter manchen Gefahren vorzudringen und u. a. die durch Piaggia verbreitete Nachricht von einem dritten großen Aequatorialsee in das Reich der Fabel zurückzuweisen. Wir werden in einem der nächsten Hefte unserer Zeitschrift das an den Herrn Prof. Dr. Braun gerichtete Schreiben mittheilen und hoffen, daß bis dahin der uns versprochene ausführliche Bericht über seine letzte Reise, sowie seine für die hiesigen Königl. Museen bestimmten Sendungen eingetroffen sein werden. – Herr v. Maltzan, welcher nach seinem Besuch in Deutschland im August nach seiner zweiten Heimath, Afrika, zurückgekehrt war, verweilt gegenwärtig noch in Cairo, wo er sich zu einer Reise nach Ḥadhramaut vorbereitet. Sein langer Aufenthalt unter den Arabern, namentlich seine Bekanntschaft mit den arabischen Sitten und Gebräuchen – wir erinnern an seine kühne Pilgerfahrt zum Grabe des Propheten –, dürften diesen kühnen Reisenden wohl befähigen, in jene durch Ad. v. Wrede eröffneten, aber immerhin noch wenig bekannten Gegenden Süd-Arabiens weiter einzudringen. Wir machen hier schließlich auf die durch v. Maltzan vor seinem Weggange von hier publicirte Reise v. Wrede’s in Ḥadhramaut (Braunschweig bei Vieweg u. Sohn. 1870) aufmerksam, sowie auf seinen oben von uns mitgetheilten Brief über seine in Cairo eingezogenen Erkundigungen über die gegenwärtigen Zustände in Ḥadhramaut (vergl. damit eine Mittheilung v. Maltzan’s über eine südarabische Colonie in Cairo, abgedruckt im: „Ausland“ 1870. No.46).

– r.




Reise einer Flasche.
Zuschrift an den Secretär der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin.
Consulat des Norddeutschen Bundes,
Monrovia, Liberia, den 5. November 1870.

 Geehrter Herr!

Ich habe das Vergnügen, Ihnen auf Wunsch des Herrn Dr. A. B. Meyer[1] den einliegenden Zettel zu behändigen. Dieser Zettel wurde mir vor einigen


  1. Dr. Adolph Bernhard Meyer, ein tüchtiger Naturforscher und u. a. bekannt als Uebersetzer des Werkes von Wallace über den Malayischen Archipel, verließ im Frühjahr dieses Jahres Berlin, um sich behufs naturwissenschaftlicher Forschungen nach den indischen Archipel zu begeben. Da der oben mitgetheilte Zettel mit No. 20 bezeichnet ist, so steht zu vermuthen, daß von Herrn Meyer eine größere Anzahl Flaschen vielleicht an verschiedenen Punkten in das Meer geworfen worden sind. Zahlreiche Notizen über solche Flaschen-Reisen finden sich im: Nautical Magaz. 1861. p. 161. 1862. p. 150. 1866. p. 276. 1867. p. 291.
    Red.
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_471.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)