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sie mit der Verbesserung der photographischen Methoden künftighin wohl häufiger als bisher aus den gewonnenen Resultaten der Reisenden erhoffen darf. Ueber die von Busk in der Capcolonie gefundenen Steinwerkzeuge berichtet Lubbock. Aus ihren eigenen Jugenderinnerungen und Aufzeichnungen der Missionäre erzählen Josaphat Hahn über die Ovahereró, Theophilus Hahn, der einen neuen Besuch des Heimathlandes beabsichtigt, über einen Rassenkampf im nordwestlichen Theil der Cap-Region; die Aufstellung der portugiesischen Padrone hat Magno de Castilho neuen Betrachtungen unterworfen. Im südlichen Benguela lehrt Duparquet die Modombes kennen, sowie die Flora der Sierra de Chella. Ueber die Portugiesische Herrschaft in Angola (wo Loanda von Allain besprochen wird) ist uns (aus älteren Daten) eine detaillirte Karte von Sa da Bandeira zugegangen. Vielleicht erhalten wir von dort die Freudenbotschaft über Livingstones Ankunft, wenn er den als Quellwasser des Congo vermutheten Flüssen westlich von Tanganyika gefolgt sein sollte, vielleicht kehrt er von Ujiji nach Zanzibar zurück, nach der Ostküste, von wo unter Young’s Leitung eine Expedition zu seiner Aufsuchung ausgeschickt war, vielleicht wird er, vom Tanganyika-See das Südende des Albert-Nyanza oder nach seiner Vermuthung des Chowambe-See’s (in dem sich der Lufira nach Verbindung mit dem Cambeze, als Luapula oder Lualaba ergießt) erreichend, mit Samuel Baker zusammentreffen. An der Spitze einer bewaffneten Macht, mit Vollmacht des Khediv, führt dieser durch die Bari-Länder, über die Kettenbrücken des Asua-Flusses, seine Dampfflösse in günstiges Fahrwasser, dringt er ein in jene so lange verschleierten Länder des oberen Nils, die auch die unermüdliche Arbeitskraft unseres Mitgliedes Schweinfurth, der jetzt bereits wieder seit zwei Jahren am Bachr-el-Ghasāl weilt, uns näher gebracht und vertrauter gemacht hat. Die zum Theil in den Sitzungen der Gesellschaft mitgetheilten Briefe finden sich in der Zeitschrift abgedruckt. Die letzten Nachrichten bei seiner Rückkehr von den Njām-Njām-Ländern lassen ein überraschend reiches Sammlungsmaterial erwarten und stellen für Botanik und Zoologie sowohl, wie für die Völkerkunde jener noch ganz im Zustande rohester Wildheit verbliebenen Gegenden die wichtigsten Mittheilungen in Aussicht. Ueber die geographische Verbreitung der im nordöstlichen Afrika wild lebenden Säugethiere, sowie die Stellung der Funje in der afrikanischen Ethnologie stellte Hartmann sein reiches Material, durch umfassende Studien erläutert, zusammen; Schimper’s geognostische Skizze der Umgegend von Axum und Adoa in Tigre wurde von Sadebeck bearbeitet. Die Gebrüder Poncet haben für die Kartenkenntniß westlich vom weißen Nil einheimische Wegeangaben zu erkunden gesucht,

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 497. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_497.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)