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Fleuriot de Langle, der auch über den Tem-See berichtet hat. Walker hörte von Vulcanen im Lande der Okanda und Opinzi. Benedetti beschrieb die spanischen Besitzungen im Golf von Guinea. Die letzte Niger-Expedition wurde von East geleitet. Girard unternahm die Erforschung des Neu-Kalabar’s und seines Zusammenhanges mit dem Niger im Hinblick auf die Gründung von französischen Comptoiren unter Beistimmung der Handelskammern und des Ministeriums. Nach Borghero dehnen die zu den Nagos gehörenden Egbas von Abbeokuta aus ihre Handelsbeziehungen bis zum Tschad-See und bis nach Timbuctu aus, das Rabbi Mordokhai besuchte; Jeekel beschreibt die Holländischen Besitzungen Guinea’s. Braouézec hat von Sierra Leone aus das kriegerische Volk der Susus bereist, die ihr Entdecker mit den Römern verglich und die jetzt einen lebhaften Handel unterhalten. Schon im Jahre 1865 befrachteten sie 53 französische Schiffe an ihren Flußmündungen. Ebenso ist der Handel Gorée’s im Wachsen, besonders seit Maba gegen den König von Sine gefallen (1867) und so die Ruhe im Senegal hergestellt ist. Der Reisebericht Mage’s und Quintin’s ist (1869) veröffentlicht (Voyage dans le Soudan occidental, 1863–66) und die Pläne dieser beiden Reisenden (von denen der Erste bereits aus dem Leben geschieden ist), werden vielleicht durch geographisch geschulte Eingeborene ausgeführt werden. Winwood Reade, der vergeblich versuchte, den Assinie-Fluß als Eingangsthor zu benutzen, hat dann Sierra-Leone als Ausgangspunkt genommen, schickte (August 1869) eine Mittheilung aus Farabana am oberen Niger und ist seitdem zurückgekehrt. Aus Accra brachte er dort am Flusse ausgegrabene Steinäxte zurück und auch in diesem nur sparsam durch Steingeräthe vertretenem Lande knüpfte sich an jene Funde der Name der Donnerkeile, wie so vielfach in Europa und Asien. Anderson besuchte Masardu, die Hauptstadt der westlichen Mandingos, und in Boporo wurde bei Blyden’s Anwesenheit eine Mission begründet.

Ueber die Strömungen des atlantischen Meeres arbeitete Souzy, über die Seychellen Wright, über die kanarischen Inseln liegen Berichte von v. Fritsch und Greef vor, über Madeira, wo der Anbau des Weines wieder begonnen wird, im preußischen Handelsarchiv (1868); aus Marocco theilt Beaumier seine Touren mit, von Mogador nach Marocco und von dort nach Saffy, ebenso Balansa, und Lambert schildert die Hauptstadt Marocco nach mehrjährigem Aufenthalt, Gatell das Küstenland von Wad-Noun und Tekna, ebenso Craig u. A. m.

Die localen Zeitschriften Algeriens (Revue africaine, Recueil de Notices et Mémoires de la Société de Constantine, Bulletin de l’Academie d’Hippone u. s. w.) schließen einen Schatz lehrreicher Abhandlungen

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 499. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_499.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)