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Balansa eine botanische Reise unternommen, welche indeß durch den Fanatismus der dortigen Behörden, welche ihn bereits nach seiner Ankunft in der Hauptstadt zur schleunigen Umkehr zwangen, ein vorzeitiges Ende fand. (Fl. 1867. 384.) Indeß hat derselbe wenigstens die wichtige Thatsache constatirt, daß bei Mogador eine Anzahl canarischer Typen, z. B. die merkwürdige Composite Kleinia nereifolia vorkommen, die allerdings schon früher durch Broussonet angegeben wurden, dem man aber wegen seiner späteren Geistesschwäche eine Verwechselung der Standorte mit Unrecht Schuld gab. (Vgl. auch Bull. de la soc. géogr. V. Sér. XV. 312.)

Eine zweite vermehrte und berichtigte Auflage des Verzeichnisses der Flora Algeriens von Munby ist 1868 zu London erschienen. Von dem anfangs auf Staatskosten herausgegebenen Prachtwerke: Exploration scientifique de l’Algérie ist wenigstens der erste Band des botanischen Textes, die Glumaceen umfassend, von Cosson und Durieu de Maisonneuve bearbeitet, 1867 zum Abschluß gekommen. Zu einer Fortführung dieses Werkes war leider, wie die Herren Verfasser dem Ref. im Frühjahr 1870 mittheilten, schon damals keine Aussicht; doch hegte E. Cosson, dem das reichhaltigste Material und die gründlichsten Studien vor Allen zu einer solchen Arbeit befähigen, die Absicht, in compendiöserer Form eine Flora Algeriens und der Nachbarländer zu bearbeiten.

Das bekannte Werk des Professor Charles Martins in Montpellier, Du Spitzberg au Sahara (deutsch von Bartels) enthält höchst anziehende Vegetations-Schilderungen aus Algerien.

Die botanischen Forschungen des Hauptmanns Paris in Algerien sind in S. B. F. 1867 (Compterend. p. 118, 197, 268) unter dem Titel: Vingt-deux mois de colonne dans le Sahara algérien, et en Kabylie veröffentlicht.

Ueber seine botanischen Forschungen des Beckens der Hodna im östlichen Algerien berichtet Dr. V. Reboud a. a. O. 127.

Eine verhältnißmäßig sehr reiche botanische Ausbeute brachte Gerhard Rohlfs von seiner Forschungsreise im Paschalik Tripoli, namentlich in Cyrenaica im Frühjahr 1869 heim, welche er dem Berliner botanischen Museum übergab. Die Bearbeitung derselben übernahm der obengenannte gefeierte Kenner der nordafrikanischen Flora, E. Cosson in Paris, und hofft Ref. die Veröffentlichung dieser Arbeit bald bewerkstelligen zu können. Unter den etwa 150 gesammelten Arten befinden sich eine nicht unerhebliche Zahl, welche in der einzigen botanischen Veröffentlichung, die wir über dies so interessante Gebiet besitzen, Viviani’s Florae libycae specimen, nicht aufgeführt sind, und 5

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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 563. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_563.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)