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ersteren erscheinen ihm als ephemere Bildungen, als kleine Episoden in der Geschichte noch anwachsender Thäler. Unter den letzteren versteht er die großen, am Nord- und Südfuße der Alpen liegenden Wasserbecken, welchen ein höheres Alter zuzuschreiben sei.

Von specielleren Aufsätzen seien erwähnt:

Albert Müller, Ueber die Umgebungen des Crispalt (Verh. der naturforschenden Freunde zu Basel. V, 2. p. 198). Er beschreibt die das Gebirge bildenden Schiefergesteine und läßt sich auf ihre Entstehung und Metamorphose ein, nachdem er die Reliefverhältnisse erörtert hat.

G. v. Fischer-Oster, Die rhätische Stufe der Umgegend von Thun (Mitth. der Berner naturf. Gesellschaft. 1869. No. 687–96).


Frankreich.

Durch kaiserliches Decret vom October 1868 wurde die Anfertigung einer geologischen Detailkarte von Frankreich anbefohlen. Die Karte wird auf Staatskosten in dem Maßstabe der Generalstabskarten 1:80,000 angefertigt und die Leitung ist dem Senator Elie de Beaumont übertragen worden. In 10 Jahren sollen die 286 Blätter beendigt sein. Die früheren Detailaufnahmen umfaßten 44 Departements, waren aber ohne System durchgeführt.

Ein großer Theil der französischen Geologen versprach sich nicht viel von diesem Werke, indem sie besorgten, daß die Bergbau-Ingenieure des Corps des mines zu sehr der Beaumont’schen Theorie vom Pentagonalnetz huldigten. In Folge dessen wurde eine Société de la carte géologique de France gegründet, welche in einem Heftchen die Resultate der Generalversammlung des 4. April 1869 mittheilt. Als Maßstab wurde 1:80,000 festgehalten. Mit der Karte sollen auch ein erläuternder Theil und Abhandlungen veröffentlicht werden.

Von kleineren Arbeiten erwähne ich nur:

Bennissent, Essai géologique sur le Département de la Manche (Mém. de la Soc. Impér. des Sc. Natur. de Cherbourg. 2° Sér. p. 5).

Alfred Tylor, Das Amiens-Geröll. Mit einer Karte und zahlreichen Holzschnitten (N. Jahrb. f. Min., Geol. u. Pal. 1869. p. 129).


Belgien.

G. Duvalgue, Prodrome d’une description géologique de la Belgique. Bruxelles et Liège 1868.

An der Zusammensetzung des Belgischen Bodens nehmen fast alle bekannten Sedimentär-Formationen Antheil, während die plutonischen Gebilde verhältnißmäßig selten sind.


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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 587. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_587.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)