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G. v. Helmersen hat sich mit der Frage über das behauptete Seichterwerden des Asow’schen Meeres beschäftigt (Mél. phys. et chim. tirés du Bull. de l’Acad. impér. des sc. de St. Pétersbourg. III. p. 495). Der Don hat eine ungeheure Denudations- und Erosionskraft, die Stoffe, welche er mit sich führt, machen es wahrscheinlich, daß das Asow’sche Meer immer mehr versandet, wozu die geringe Tiefe und das Fehlen von Ebbe von Fluth noch wesentlich beitragen.

In China ist Baron von Richthofen mit geologischen Untersuchungen beschäftigt, deren erste Resultate er in den Verh. der K. K. geol. Reichsanst. 1869. p. 131 niedergelegt hat. Er bespricht hier das Schichtengebirge am Yang-tse-kiang. Das tiefste anstehende Gebilde ist 1) der Taho-Sandstein, benannt nach dem Ta-ho-shan, einer beinahe 2000 Fuß hohen Bergkette, welche ganz aus diesem Sandstein besteht. 2) Siu-shan-Schiefer, daraus besteht ein ungefähr 3000 Fuß hohes Gebirge Siu-shan nahe bei der Handelsstadt Kiu-kiang (450 Meilen von Shangai). 3) Matsa-Kalkstein, Matsu-shan ist ein Vorberg von Siu-shan. 4) Granit-Ausbrüche. Der Granit bildet Bergmassen für sich bei Ngan-king oder hat die alten Sedimente gehoben. 5) Fung-ting-Sandstein. 6) Sio-hio-Kalk, unzweifelhaft devonisch. 7) Nan-king-Sandsteine und Conglomerate. 8) Kitan-Kalkstein gleicht zum verwechseln dem europäischen Bergkalk, zu unterst Schichten mit zahlreichen[WS 1] Fusulinen, dann solche mit Productus semireticulatus. 9) Sanghu-Sandstein, discordant aufgelagert, Kohlenflöze von 1–2 Fuß Mächtigkeit und geringer Qualität. 10) Anfang der Porphyr-Eruptionen. Porphyre haben nirgends in der Welt eine so große Verbreitung wie im östlichen China, sie setzen den Chusan-Archipel zusammen und die ganze Gegend von Ningpo, am Yang-tse sind sie selten. 11) Porphyrische Tuffe und mürbe, sehr unreine Sandsteine, Kohlenflöze führend, besonders entwickelt am unteren Yang-tse. Nach langer Unterbrechung folgen nun am Yang-tse eine Reihe jüngerer Bildungen, deren Altersverhältnisse sich noch nicht bestimmen lassen, a) Tatung-Schichten. b) Vulkanische Gesteine. Nördlich von Nanking erbebt sich mitten aus dem Alluvium eine Gruppe erloschener Vulkane. c) Horizontale Schotterbänke. d) Löß, e) Alluvium der großen Ebene.

Der 2. Bericht findet sich in denselben Verhandlungen auf p. 343. Er giebt zunächst eine kurze Darstellung seiner Route, von Shangai nach der Provinz Shantung, die Westküste von Liao-Tung entlang, dann die SO.-Küste bis zur Grenze von Korea, von da nach Norden, wo bei Mukden wieder die Ebene erreicht wurde. Er reiste dann entlang der Grenze der Mongolei nach Peking. Die Formationsreihe von Peking hat wenig Aehnlichkeit mit der von Yang-tse. Die große

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: zahreichen
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Diverse: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. Fünfter Band. Berlin: Dietrich Reimer, 1870, Seite 592. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeitschrift_der_Gesellschaft_f%C3%BCr_Erdkunde_zu_Berlin_V_592.jpg&oldid=- (Version vom 16.9.2018)