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     Dann werden meine Schritte in Wolken seyn,
Und Dunkelheit wird rollen um mich her.

     Sohn Alpins, leite, leite
Den alten Barden zu seinem Hain.
Die Wind’ erheben sich,
Die dunkle Woge des Sees ertönt;
Beugt dort nicht ein Baum vom Mora sich nieder
Und seine Aeste sind entlaubt?
Er beugt sich, Sohn Alpins, im rauschenden Windeshauch;
Meine Harfe hängt am dürren Ast,
Und traurig ist der Klang aus ihren Saiten. –

     Harfe, rühret dich der Wind?
Oder ists vorübergehend ein Geist? –
Es ist Malvinens Hand! [1]
Bringe die Harfe mir, du Sohn Alpins!
Ein anderer Gesang soll steigen auf,


  1. Der verstorbenen Gattinn seines Sohns.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)