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und gefällige Reden hörten? Warum sind diese Füße ohne Bewegung, die noch vor einigen Tagen schneller waren, als das Reh auf jenen Gebürgen? Warum hängen diese Arme ohnmächtig, die die höchsten Baume hinaufklettern, und den härtesten Bogen spannen konnten? Ach! jeder Theil des Gebäudes, welches wir mit Bewunderung und Erstaunen ansahen, ist jetzt wieder eben so unbeseelt, als es vor dreihundert Wintern war. Wir wollen jedoch dich nicht betrauren, als wenn du für uns auf immer verlohren wärest, oder als wenn dein Name nie wieder gehört werden sollte; deine Seele lebt noch in dem großen Lande der Geister, bei den Seelen deiner Landsleute, die vor dir dahin gegangen sind. Wir sind zwar zurück geblieben, um deinen Ruhm zu erhalten,

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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/159&oldid=- (Version vom 1.8.2018)