Seite:Zerstreute Blaetter 6.pdf/314

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
30
Und fällt, der höchsten Majestät getreu,

Dem redlichen Gewissen, das ihm sagt:
Er suchte nicht und floh nicht seinen Tod.

 *     *     *

„Was tödtet ihr die Glieder? (rief die Wuth
Des Heidenpöbels.) Sucht und würgt das Haupt!“ –

35
     Man sucht den frommen Polykarpus, ihn,

Johannes Bild und Schüler.[1] Sorgsam hatten
Die Seinen ihn aufs Land geflüchtet.
 „Ich
Sah diese Nacht das Kissen meines Haupts
In voller Glut: (so sprach der kranke Greis,)


  1. Polykarp[WS 1], Bischoff zu Smyrna, ein im Christenthum weitberühmter Lehrer, der in der Mitte des zweiten Jahrhunderts im höchsten Alter den Märtyrertod litt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Poklyarp
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/314&oldid=- (Version vom 1.8.2018)