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Trug er in der Brust;) so floh Torquato
Tasso zu dir. Seine zarte Schläfe
War bedeckt mit Lorbeer; keinen Lorbeer
Sucht’ er mehr; ihn labte deine Palme.[1]


  1. Tasso, dieser liebenswürdige, aber fast sein ganzes Leben hindurch unglückliche Dichter, als er erschöpft an Kräften in Rom ankam, um auf dem Capitolium gekrönt zu werden, ließ sich in das Kloster St. Onofrio bringen, wo er, indeß alle Anstalten zur Feierlichkeit gemacht waren, den Tag vor seiner Krönung sanft entschlief. Er liegt mit Barklai und dem Dichter Gnidi in der Kirche St. Onofrio unter einem Steine begraben; zu einem Denkmal ist kein Raum da. Man zeiget sein Brustbild und die dem Gesicht des Todten entnommene Larve.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/333&oldid=- (Version vom 1.8.2018)