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Huld und Liebe.
Als die Mutter der Liebe den schönen Amor gebohren,
Sprach zu den Grazien sie: „ziehet den Knaben mir auf
Ernst und sanft. Auch lehret ihn bald die ambrosischen Künste
Wohlzugefallen; sie sind allen Unsterblichen werth.“
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Gerne verrichteten sie ihr Amt; o Wunder, und lernten Jede vom Amor mehr, als sie den Knaben gelehrt.
Seitdem stehen sie, Lieb’ und Huld, auf Einem Altare;
Huld macht Liebe; sich selbst nennet die Liebe nur Huld.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter (Sechste Sammlung). Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1797, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_6.pdf/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)