Seite:Zerstreute Blaetter Band III 211.jpg

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Die Bäume des Paradieses.


Als Gott den Menschen ins Paradies einführte, neigeten sich vor ihm die Bäume des Paradieses mit ihren Wipfeln, und jeder derselben bot dem Lieblinge Gottes seine Früchte, seine Zweige, seinen erquickenden Schatten dar. „O daß er mich erwählte, sprach der Palmbaum, ich wollte ihn speisen mit den Trauben meiner Brust und mit dem Weine meines Saftes ihn tränken. Von meinen Blättern wollte ich ihm eine friedliche Hütte baun und ihn überschatten mit meinen Zweigen.“ „Mit meinen Blüthen wollte ich dich bestreuen, sprach der Apfelbaum, und dich mit meinen besten Früchten laben.“ So sprachen alle Bäume des Paradieses und Gott führte Adam zu ihnen, nannte ihm die Namen derselben und erlaubte ihm den Genuß ihrer aller, außer der Frucht vom einzigen Baum der Erkänntniß des Guten und Bösen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)