Seite:Zerstreute Blaetter Band III 349.jpg

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das Pehlwi die Hofsprache: nun müßte aber von dieser sowohl als vom Medischen Zend in Anquetil kein Buchstabe richtig, f)[1] oder die Sprachen und Charaktere, die er angiebt, müßten ein bloßes Gedicht der spätern Feueranbeter seyn, welches gewiß ein unglaublicher und für sie ein äußerst schwerer Fall wäre; oder die Persepolitanischen Schriftzüge gehören in ein älteres Zeitalter. Und da sie mit den Figuren gewiß zu Einer Zeit gebildet worden sind und mit ihnen Einen Geist der Arbeit verrathen: so ist diese Zeit nirgend anders hinzusehen, als wohin uns der Inhalt der Figuren selbst weiset. Mit der Religion ists ein Gleiches. Ob ich gleich einige Züge der Vorstellung aus dem Zend-Avesta habe erläutern können, weil auch Zerduscht auf alte Religionbegriffe bauete und bauen mußte: so siehet doch jedweder, der dies System näher geprüft hat, daß



  1. f) Zend-Avesta T. II. p. 424.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_349.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)