Seite:Zerstreute Blaetter Band III 362.jpg

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mit keinem Worte gedacht hätten? da sie doch der alten Königsburg so auszeichnend und einzig gedenken. Den Alexander selbst kränkt es, da er aus Indien zurückkommt, daß er dies herrliche Denkmal zerstöret; eines Wundertempels dieser Art aber, der in der Nähe von Persepolis gestanden und stehen geblieben, wird auf keine Weise erwähnet.

Betrachtet man die Beschreibung Diodors näher, so ist sein Zweifel, daß seine Königsburg nicht unser Tschilmenar seyn sollte. Sie liegt nicht weit q)[1] von dem Königsberge, in welchem Gräber der Könige sind, worunter wahrscheinlich nicht die sogenannten Rustems Gräber, die entfernter liegen, sondern der Berg Rachmed verstanden wird, in welchem wir z. B. das prächtige Grab Dshemschids fanden. r)[2] Die Burg wird beschrieben, als mit einer dreifachen Mauer umgeben, die höher und höher steiget. Noch jetzt in Trümmern, da von den Außenwerken


  1. q) Diodor vergl. mit Niebuhr tab. 18.
  2. r) Niebuhr tab. 18. lit. P.
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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Dritte Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1787, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_III_362.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)