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Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung | |
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Grab einer Tochter.
Meine Tochter, so muß ich dir denn mit traurigen Händen
statt des bräutlichen Betts zieren ein dunkeles Grab.
Zwar du bist dem Leben und seinen Schmerzen entronnen,
da du als Jungfrau starbst; aber uns lässest du Schmerz.
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Unsere Tochter! die holde, zwölfjährige, zärtlich an Reizenwie ein unschuldiges Kind, aber an Tugenden alt.
Der Ausgang und Eingang des Lebens.
Nacket kam ich und nackt geh’ ich einst unter die Erde;
nackt von hinnen zu gehn, braucht es wohl Kummer und Leid?
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 091. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 091. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_114.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)