Seite:Zerstreute Blaetter Band I 48.jpg

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Der Hauch des Lebens.


Was ist unser Leben? Ein Hauch der nährenden Lüfte,
     die mit dem Athem uns Dauer und Seele verleihn,
Weigert uns die Mutter nur einen nichtigen Lufthauch;
     o so flieget der Geist schnell wie ein Schatte davon.

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Und wir Arme prangen mit uns und bilden uns hoch ein,

     die ein Athem der Luft nähret und wieder verweht.


Die vergebliche Furcht.


Warum mühest du dich und fürchtest immer die Armuth?
     Lebe mit der Vernunft und du bist nimmer arm.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Herder: Zerstreute Blätter, Erste Sammlung. Carl Wilhelm Ettinger, Gotha 1785, Seite 025. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zerstreute_Blaetter_Band_I_48.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)