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solempni curia nostra, in Nuremberg cum venerabilibus ecclesiasticis et illustribus secularibus principibus electoribus et multis aliis principibus et proceribus per nostram celsitudinem celebrata, habita cum eisdem principibus electoribus deliberacione et de ipsorum consilio pro bono et salute communi cum dictis principibus electoribus tam ecclesiasticis quam secularibus duximus ordinandum. Freilich handelt es sich in diesen beiden Kapiteln um Angelegenheiten, welche ausschließlich die Kurfürsten angingen. Doch finden wir die Beratung mit den Kurfürsten allein auch da bezeugt, wo die wichtigsten Interessen der Fürsten, Herren und Städte in Betracht kamen, wie beim Pfalbürgerverbote in c. XVI der Goldenen Bulle, wo der Erlaß des Gesetzes omnium principum electorum ecclesiasticorum et secularium sano accedente consilie ausdrücklich hervorgehoben wird. Das bestätigen denn auch die Willebriefe zu dem am 12. Januar 1356 dem Straßburger Bischof erteilten Pfalbürgerprivileg. In demjenigen Rudolfs von Sachsen heißt es: quod, cum serenissimus ac invictissimus princeps et dominus, dominus Karolus quartus divina favente clemencia Romanorum imperator semper augustus et Boemie rex, illustris dominus noster graciosus, inter ceteras leges imperiales, quas in presenti curia imperiali in Nürenberg nobiscum et cum aliis omnibus principibus tam ecclesiasticis quam secularibus coelectoribus nostris ceterisque principibus ac nobilibus et nonnullis civitatibus celebrata de nostro et eorundem coelectorum nostrorum pleno consilio dinoscitur edidisse legem unam imperialem de pfalburgeriorum prohibicione, penis et abolicione statuerit usw. Entsprechend lautet auch der Willebrief, den Karl als König von Böhmen ausstellte.[1]

Wir erfahren hier also, daß nicht nur das Pfalbürgergesetz, sondern auch die übrigen Nürnberger Gesetze aus der Beratung mit den Kurfürsten allein hervorgegangen sind, was im Gegensatz zur Abhaltung des Reichstages mit allen Ständen betont wird. Dagegen heißt es nun freilich in den beiden am 25. Januar und am 2. Februar 1356 dem Kölner Erzbischof

erteilten Privilegien[2] von unseren Gesetzen: cum consilio et in


  1. Urkunden Nr. 26 A und B.
  2. Urkunden Nr. 27 und 29.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 1). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/156&oldid=- (Version vom 1.8.2018)