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72 Zeumer, Goldene Bulle, II. Teil. [II,2


haben und steticlich beweisen. Devon wann fur unser keiserlichen maiestat komen ist der hochgeborn Lodowig, genant der Romer, … marggraf zu Brandemburg und zuo Lusicz des heiligen reichs obrister camerer pfallentzgrave bei Rein und hertzog in Beiern, unser lieber oheim und furst, und hat an uns begeret und fleizlich gebeten, daz wir im und marggrafen Otten, seinem bruder, ire hantfesten und brieve, die sie uber ire furstentum, lant, herschefte, kur und stymme an der wale eins Romischen kuniges eins kunftigen keisers recht, genaden und friheit und ouch uber ander sachen von seliger gedechtnuzze Romischen keisern und kunigen unsern vorvarn und ouch von dem heiligen reich erworben und herbracht haben, zuo bestetigen, bevesten und confirmyren geruchten von sunderlichen unsern keiserlichen gnaden: so haben wir angesehen seine redliche und vernunftige bete und mirklich getrewen dienste und ere, die er mit sampt seinem vorgenanten bruder uns und dem heiligen reich oft unverdruzlich erboten hat und steticlich mit gantzen trewen ertzeiget; mit sunderlichem rate unser fursten und herren, mit wolbedachtem muote, mit rechtem wizzen und mit keiserlichen mechte vollenkomenheit bestetigen, bevesten und confirmyren wir in, iren erben und nachkomen margrafen zuo Brandemburg und zuo Lusitz und hertzogen in Beiern alle hantfesten, brieve und schrifte, domit sie von Romischen keisern und kunigen unsern vorfarn und auch von uns begnadit sin und herbracht haben uber alle ire furstentuom, lant, lute, herschefte, kur und stymme an der wale eyns Romischen kunigs eins kunftigen keisers recht, friheit, gnade, besitzung, eygenschefte, vesten, steten, lute, man, manschefte, lehen, lehenschefte, weichpilde, creizze, gerichte, czolle, geleite, muntzen, eren, nutze, gulde und czinse, gabe und uber alle andere ding, wie man die benennen mag mit sunderlichen worten, und bestetigen ouch und confirmiren dieselben hantfesten und brieve in allen puncten, meynungen und artiklen von worte zuo worte, als sie begriffen und geschrieben sein, und als sie[K 1] herbracht sein, geleicher weisz, als ob sie in dyesem brieve gentzlich begriffen weren, oder ob sie durch recht oder gewonheit dorinne begriffen sulten sein. Ouch


  1. sei Or.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Zeumer: Die Goldene Bulle Kaiser Karls IV. (Teil 2). Weimar: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1908, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zeumer_Die_Goldene_Bulle.pdf/358&oldid=- (Version vom 29.1.2018)