Seite:Ziehnert Sachsens Volkssagen II 095.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

Doos is ä gor schü Eckel,
     do ko mer weitaus scha’,

95
dos is ä gor schü Eckel,

     do, du, do müss’ mer ba’ 5)!““

Der Köhler war’s gewillig,
     und fing flugs an zu bau’n,
und in dem nächsten Walde

100
     die Stämme umzuhau’n.


Kam Einer von den Jägern,
     der ihm darinnen wehrt’,
dem zeigt’ er flugs das Ringlein
     und das zerbrochne Schwert.

105
Da zogen sie die Hüte,

     und sagten mehr kein Wort,
und wünschten ihm gut Leben,
     und gingen ruhig fort.

Und als er war zu Stande

110
     mit Zimmern und mit Bau’n,

da ließ er sich vom Priester
     mit seiner Liebsten trau’n.

Bald, als um jenes Häuschen
     ein ganzer Ort entstand,

115
ward, nach der Dirne Worten,

     die Stadt Schöneck genannt.







[Ξ] 5)

O je – mer ba’. voigtländ. s. v. a.: O je! das ist ein gar schön Eckchen, da kann man weitaus schau’n, das ist ein gar schön Eckchen, da, du, da müssen wir bau’n!

Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 095. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_095.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)