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Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.

7) Der Grubenkittel ist das schmutzige Arbeitskleid der Bergleute.

8) Muthen heißt, bei dem Bergmeister um Erlaubniß zum Bebauen einer neu entdeckten Lagerstätte oder aufläss’gen Grube bitten, worauf der Muther für den Muthgroschen den Muthzettel (die schriftliche Erlaubniß alsbald zu bauen) erhält.

9) Quergestein, das Gestein, welches quer zwischen den Gängen geht.

10) Fäustel, ein Hammer, mit dem der Bergmann das Eisen (Meisel) in das Gestein treibt.

11) Eine Strosse ist das in der Sohle (dem Boden einer Strecke oder eines Stolln) hervorstehende Gestein.

12) Drusen sind lochförmige Spalten im Gestein.

13) Flötze, eine horizontale Lage von Erd- oder Steinmassen, welche sich von der Bergart unterscheidet.

14) Eigenlöhner sind diejenigen, welche auf eigne Kosten, oder in Gesellschaft mit Andern, die nicht über drei seyn dürfen, eine Grube bebauen.

15) Grubenlicht, ein Licht, das in der Grubenblende (einer kleinen hölzernen, nur auf einer Seite offnen Laterne) steckt, welche mit dem an der hintern Seite befindlichen Haken in ein Knopfloch des Grubenkittels gehängt wird. Es ist dem Bergmann die einzige Leuchte in den gefährlichen Finsternissen der Teufe.




Empfohlene Zitierweise:
Widar Ziehnert: Sachsen’s Volkssagen: Balladen, Romanzen und Legenden. II. Band.. Rudolph & Dieterici, Annaberg 1838, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ziehnert_Sachsens_Volkssagen_II_154.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)